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Berlin: Brandenburg setzt auf touristische Spezialangebote

Mit neuen Strategien will Brandenburg mehr Touristen ins Land locken: Nicht mehr mit einzelnen Regionen will Brandenburg künftig werben, sondern mit speziellen Angeboten. Damit reagiert das Land auf einen internationalen Trend: „Der Kunde wählt neuerdings zuerst sein Produkt aus, was er im Urlaub nutzen will“, sagte Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) gestern.

Mit neuen Strategien will Brandenburg mehr Touristen ins Land locken: Nicht mehr mit einzelnen Regionen will Brandenburg künftig werben, sondern mit speziellen Angeboten. Damit reagiert das Land auf einen internationalen Trend: „Der Kunde wählt neuerdings zuerst sein Produkt aus, was er im Urlaub nutzen will“, sagte Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) gestern. „Erst danach interessiert erst sich dafür, wo er dieses Erlebnis finden kann.“

Als Beispiel nannte der Minister das Netz von Radfernwegen. Existierten vor zehn Jahren nur drei größere Touren, so kann der Besucher heute zwischen zehn verschiedenen Mehrtagesstrecken wählen. Dazu gehören die Abschnitte zwischen Berlin und Kopenhagen, die Wege entlang von Elbe, Oder und Neiße. Hier interessiere sich der Gast in erster Linie für die Qualität der Radwege, die Sehenswürdigkeiten am Wegesrand und den Service in den Hotels. Ähnliches gilt für den Wassertourismus, die kulturellen Angebote, den Wellnesstourismus, Reitwege und die Strecken für Skater.

Dass etwas getan werden muss, hat auch eine Marktanalyse ergeben, wonach die regionalen Märkte für den Brandenburger Tourismusanbieter weitgehend erschöpft sind. Allein von den Berliner Ausflüglern und den Gästen aus den angrenzenden ostdeutschen Bundesländern können die Hotels, die 19 Erlebnisbäder und Thermen, die Kurorte, die Boots- und Radverleiher oder die Gaststätten nicht mehr leben. „Wir müssen uns überregional und vielleicht sogar international viel stärker als bisher ins Gespräch bringen“, sagte Junghanns und setzt hinzu: „Auch gemeinsam mit Berlin.“

Die neue Strategie ist innerhalb der 13 Reisegebiete zwischen Prignitz und Niederlausitz umstritten. Bisher haben sich die Regionen sehr voneinander abgegrenzt, ihre eigenen Slogans entwickelt und verteidigt. „Da aber die Fördermittel immer weniger werden, müssen wir mit dem Geld die größte Wirkung erzielen“, erklärte Gunter Fritsch (SPD), Chef des Landestourismusverbandes und Landtagspräsident. „Dazu gehört aber auch, dass wir die teure Infrastruktur möglichst mehrfach nutzen.“

Künftig will man die Gäste länger als bisher in Brandenburg halten. Im Vorjahr lag die durchschnittliche Verweildauer bei 2,8 Tagen. Das führte zu einer Bettenauslastung in den Hotels von 32,1 Prozent, was einen leichten Rückgang um 0,1 Prozent bedeutete. Die Zahl der Übernachtung stieg um 0,6 Prozent auf 8,5 Millionen. Beliebteste Reiseregion ist nach wie vor der Fläming, gefolgt vom Ruppiner Land, dem Oder-Spree-Seengebiet (Bad Saarow und Beeskow) sowie dem Spreewald.

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