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Eine Europäische Sumpfschildkröte. Diese und viele andere Reptilienarten sind in Brandenburg gefährdet.

© DDP/Jens Koehler

Brandenburger Umweltministerium schlägt Alarm: Amphibien- und Reptilienarten durch Dürrejahre bedroht

Die trockenen letzten Jahre haben in Brandenburg die Amphibien stark vermindert. Auch die Reptilienbestände sind eingebrochen, teilt das Umweltministerium mit.

Die geringen Niederschläge in den vergangenen Jahren haben in Brandenburg nicht nur die Amphibien stark vermindert, sondern auch viele Reptilienarten. Zwar seien bereits vor 1989 die meisten Bestände bedroht gewesen, starke Einbrüche habe es aber erst durch die Dürrejahre nach 2019 gegeben, teilte das Umweltministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion mit.

Dies treffe seither auf sämtliche Amphibienarten zu. Um ihre Bestände zu sichern, gebe es Schutzprojekte für verschiedene Arten von Reptilien und Amphibien. Dazu gehörten die Europäische Sumpfschildkröte, die Smaragdeidechse, der Kreuzotter und verschiedene Amphibienarten.

Erst kürzlich hatten die Naturwacht und der Naturschutzbund (Nabu) in Brandenburg wegen des Rückganges der Amphibienstände Alarm geschlagen.

Zwischen 2014 und 2018 hätten die Naturwacht-Ranger noch rund 39.000 Tiere an den 33 Schutzzäunen gezählt, 2021 nur noch 13.500. Der Nabu sprach von einem Rückgang der Amphibienpopulationen um 60 bis 100 Prozent.

Nach Angaben des Ministeriums sind die Bestände bei Wechsel- und Kreuzkröten, Rotbauchunken, Grasfröschen, den Kleinen Wasserfröschen und Kreuzottern erheblich zurückgegangen. Positive Trends habe es von 1990 bis 2019 noch bei der Smaragdeidechse und der Europäischen Sumpfschildkröte gegeben.

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Ausschlaggebend dafür waren nach Einschätzung des Ministeriums Schutzmaßnahmen. „Phasenweise Positivtrends“ seien in dieser Zeit auch bei den Arten Teichmolch, Knoblauchkröte, Laub- und Moorfrosch sowie bei der Zauneidechse registriert worden.

Die größten Bedrohungen für verschiedene Amphibien- und Reptilienarten sind den Angaben zufolge auf die Verluste und Verschlechterungen ihrer Lebensräume zurückzuführen. So würden immer mehr Naturflächen bebaut und die Laichgewässer durch Düngemittel und Pestizide beeinträchtigt. Negative Folgen hätten auch die maschinelle Landbearbeitung und der Straßenverkehr. Einige heimische Populationen würden durch eingewanderte Arten verdrängt. (dpa)

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