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Nach sieben Tagen war der Reichstag ganz verhüllt.

© dpa/picture alliance

Brandschutz-Probleme im Bundestag: Christo muss mal wieder warten

Die Ausstellung "Wrapped Reichstag" sollte am 29. September im Bundestag eröffnet werden, doch daraus wird nichts. Christo hat seine Reise nach Berlin abgesagt.

Den Reichstag zu verhüllen, dauerte 24 Jahre. Land-Art-Künstler Christo mussten nicht nur Abgeordnete überzeugen, sondern auch bautechnische Probleme lösen. 20 Jahre nach diesem weltweit beachteten Ereignis soll die Ausstellung „Wrapped Reichstag“ im Bundestag eröffnet werden, doch jetzt gibt es wieder technische Probleme. „Der Zeitpunkt der Vorstellung für die Öffentlichkeit verschiebt sich wegen notwendiger Vorarbeiten“, erklärte die Bundestags-Pressestelle. Fragen nach dem Warum und Wie lange bleiben unbeantwortet.

Verschiebung "um ein paar Wochen"

Als Eröffnungstermin war intern der 29. September vorgesehen, doch dieses Datum ist nicht mehr zu halten. Christo hat seine Reise nach Berlin zur Vorbereitung der Ausstellung abgesagt, wie der Tagesspiegel erfuhr. „Die Ausstellung verschiebt sich um ein paar Wochen“, sagt ein Sprecher des Unternehmers Lars Windhorst, dem die Exponate gehören.

Nach Tagesspiegel-Informationen sind Brandschutzprobleme die Ursache für die Verschiebung. Die Ausstellung soll auf der Präsidialebene gezeigt werden, die über dem Plenarsaal und der Besucherebene liegt, also dort, wo sich normalerweise keine Besucher aufhalten. Wechselnde Ausstellungen des Bundestags finden üblicherweise im benachbarten Paul-Löbe-Haus statt oder im „Kunst-Raum“ im Elisabeth-Lüders- Haus. Christos verhüllter Reichstag soll dagegen 20 Jahre lang an Ort und Stelle bleiben.

Fluchtwege haben nicht genug Kapazität

Die Präsidialebene ist nicht für größere Menschenmengen ausgelegt. Fluchtwege haben nur eine begrenzte Kapazität. Entweder lässt die Verwaltung also nur wenige Besucher zur selben Zeit die Ausstellung besuchen – oder man beauftragt einen Brandschutzgutachter, nach anderen Lösungen zu suchen.

Zur Ausstellung gehören 380 Exponate, darunter Zeichnungen, Modelle, Fotos sowie Stoffreste, Taue und Haken. In den 90er Jahren wollte Berlin die Sammlung kaufen, anschließend bekundete der Bundestag Interesse, doch die Verhandlungen scheiterten jeweils. Schließlich erwarb der als Wunderkind-Unternehmer und spätere Pleitier bekannt gewordene Investor Lars Windhorst die Exponate für mehrere Millionen Euro.

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