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Brennende Barrikaden: Ausschreitungen bei Linken-Demo in Kreuzberg

In Kreuzberg und Mitte brannten Barrikaden, Steine flogen und Anwohner waren wegen tief fliegender Hubschrauber in Sorge: Die linksextreme Szene hatte wegen des nahenden Europäischen Polizeikongresses zu Demonstrationen aufgerufen. Schon tagsüber protestierten Linke gegen Rechte.

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Am Abend standen die ersten Barrikaden in Flammen und Steine flogen: In der Nacht zum kommenden Sonntag kam es, wie erwartet, bei nicht angemeldeten Demonstrationszügen an der Bezirksgrenze von Kreuzberg zu Mitte zu Ausschreitungen.

Es flogen auch Steine auf zwei Sparkassen-Filialen. Wie von der Polizei zu erfahren war, standen viele Berliner mit Migrationshintergrund kopfschüttelnd vor ihren Autos, deren Fenster eingeschlagen worden waren. Handwerker kommen am Montag nicht mit ihren Wagen zur Arbeit– auch ihre Autos wurden getroffen. Am Mariannenplatz müssen BVG-Fahrgäste jetzt in der zugigen Kälte warten – die Scheiben des Wartehäuschens sind zerstört. Laut Polizeipressesprecher Stefan Redlich waren rund 600 Demonstranten unterwegs und rund 1000 Beamte im Einsatz. Die Demos von Linken und Krawallwütigen waren gegen 22.30 Uhr aufgelöst, und die Polizei fuhr nachts Streife.

Zu den Demos hatten Linksextreme anlässlich des Europäischen Polizeikongresses am 19. und 20. Februar im Berliner Congress Center am Alexanderplatz aufgerufen. Am Abend waren auch Anwohner, etwa am Legiendamm, in Sorge: Hubschrauber kreisten so tief, dass einige vermuteten, „ein Flugzeug käme runter“. In den Wohnungen dröhnte es, bei Telefonaten hörte man die Rotoren, da drehte der Polizeihelikopter überm Engelbecken eine Runde. In den Nebenstraßen suchten Autofahrer angesichts der Absperrungen nach Alternativstrecken. Derweil dokumentierten Linke ihre Taten auf ihren Internetseiten von „Indymedia“.

Am Sonnabend hatten tagsüber bereits 300 Menschen am U-Bahnhof Lipschitzallee gegen eine Veranstaltung der NPD im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt protestiert.   Dort diskutierten, so formulierte es die NPD, 60 Rechte über „Asylmissbrauch“. Es gab Rangeleien zwischen Linken und Rechten, die Polizei trennte sie. Festnahmen gab  es keine. Am Protest gegen die NPD beteiligten sich einige Aktivistinnen der Frauenrechtsgruppe „Femen“, die sich etwa „Kein Asyl für Nazis“ auf die Brüste gemalt hatten. Sie wurden abgeführt – weil sie Absperrungen überwunden hatten.

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