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Berlin: BSE: Leere Fleischtheken beunruhigen die Händler

Nach dem ersten BSE-Fall in Deutschland habe es beim Rindfleischumsatz einen "Einbruch" gegeben, sagte gestern der Lebensmittelreferent beim Berliner Einzelhandelsverband, Hermann Schröder. Nach ersten Schätzungen seien 50 bis 60 Prozent weniger Rindfleisch verkauft worden.

Nach dem ersten BSE-Fall in Deutschland habe es beim Rindfleischumsatz einen "Einbruch" gegeben, sagte gestern der Lebensmittelreferent beim Berliner Einzelhandelsverband, Hermann Schröder. Nach ersten Schätzungen seien 50 bis 60 Prozent weniger Rindfleisch verkauft worden. Das wollten Sprecher von Supermärkten und die Fleischerinnung nicht bestätigen. Auch die Berliner Schlachter können nach zwei Werktagen noch nicht sagen, wie sehr die Nachfrage nach Rind gesunken ist, sagte Uwe Bünger, Obermeister der Fleischerinnung. Obwohl Bünger das Rindfleisch, das in Fachgeschäften über die Ladentheke geht, für unbedenklich hält, hat er seinen Kollegen geraten, alle Waren, die ausschließlich Geflügel oder Schweinefleisch enthalten, besonders zu kennzeichnen.

Aber eines steht fest: Wer gestern in Berlin Fleisch und Wurst verkaufen wollte, musste Überzeugungsarbeit leisten. Die Verbraucher zeigten sich sehr verunsichert. "Normalerweise kümmere ich mich um die Qualität unserer Waren, jetzt verbringe ich meine Zeit vor allem damit, die Kunden zu beruhigen", sagte Rainer Krämer, Lebensmittelchemiker bei Reichelt. Die Firma Tengelmann will heute ein Konzept vorlegen, wie den Sorgen der Kunden begegnet werden soll. Der Einzelhandelsverband wirft der Politik beim Umgang mit BSE Versagen vor. Die BSE-Schnelltests hätten in Deutschland schon lange flächendeckend eingeführt werden müssen, da das Problem nicht erst seit gestern aktuell sei, sagte Lebensmittelreferent Schröder. Auch die Vorbereitungen für die umfassende Etikettierung des Rindfleisches hätten viel früher erfolgen müssen.

mwoe, dpa

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