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Eines von zwei Modellen des "Abstimmungseimers". Die Einwurfschlitze befinden sich im schwarzen Streifen.

© BSR

BSR testet neue Mülleimer: Abstimmung per Zigarettenkippe

Mit neuartigen Mülleimern will die Stadtreinigung Rauchern bei der korrekten Entsorgung ihrer Kippe helfen und Menschheitsfragen klären. Eine Glosse.

Nudging wird „Nadsching“ gesprochen und bezeichnet auf Denglisch die Krone gewaltfreier Erziehung. Die BSR ist mit ihren bekalauerten Mülleimern darin geübt – und zündet jetzt die nächste Stufe: Zunächst an Orten mit besonders vielen weggeworfenen Zigarettenkippen wurden in den vergangenen Tagen 30 „Abstimmungsbehälter“ installiert; 25 des Londoner Modells „Ballot Bin“ und fünf Stuttgarter „Kippster“, wie das Unternehmen mitteilt.

Beide Modelle haben zwei Einwurfschlitze für Kippen und getrennte Kammern mit Sichtfenstern, damit die Öffentlichkeit die neueste Hochrechnung verfolgen kann. Abgefragt wird Banales wie „Mein Berliner Fußballverein ist... Hertha BSC“ oder „...1. FC Union Berlin“ und „Was schaust Du lieber?“ (Filme/Serien), Absurdes wie „Darf Ananas auf Pizza?“ (Ja/Nein), aber auch pädagogisch Wertvolles wie „Wusstest Du, dass eine weggeworfene Kippe bis zu 60 Liter Wasser verschmutzt?“ (Ja/Nein).

„Übergeordnetes Ziel“ ist laut BSR mehr Sauberkeit für die Stadt kombiniert mit Schutz der Umwelt; den Spaß gibt's bei den Orangenen seit dem legendären „Saturday Night Feger“ ohnehin gratis obendrauf.

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Die neuen Eimer hängen beispielsweise an den Bahnhöfen Friedrichstraße und Tempelhof, in der Wilmersdorfer und auf der Elsenstraße sowie am Boxi. Ob Berlin davon sauberer wird, muss sich erweisen.

Interessant wäre auch ein Forschungsprojekt zu der hiermit exklusiv veröffentlichten These, dass ca. 91 Prozent aller Raucherinnen und Raucher aufgrund einer Mutation Kippen selbst dann fallen lassen, wenn der nächste Ascher weniger als einen Meter entfernt ist. Und für Neukölln wäre die Entwicklung eines dualen Matratzeneimers für Sperrmüll-Hotspots sinnvoll: „Ausgeschlafen?“ – „Hä?“/„Alda, isch mach Disch feddisch!“

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