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Kein Scherz: Die nächsten Termine bei den Bürgerämtern in den Berliner Bezirken (hier im Rathaus Schöneberg) gibt es erst zu Pfingsten.

© dpa/Robert Schlesinger

Bürgerämter in Berlin: Pässe für den Sommerurlaub? Dann aber schnell!

Wer etwas bei den Bürgerämtern in den Berliner Bezirken erledigen will, braucht Geduld. Die nächsten regulären Termine gibt es am 22. Mai. Nur vier Bezirke haben einen bürgernahen Samstag-Service.

Der Urlaub ist geplant, der Ausweis droht abzulaufen? Dann sollte man sich frühzeitig um Ersatz bemühen. Denn wer die Dienstleistungen der Bürgerämter in den Berliner Bezirken in Anspruch nehmen will, braucht viel Geduld oder muss lange Wege auf sich nehmen. Derzeit gibt es die nächsten Termine – am 22. Mai.

Fast alle Bürgerämter arbeiten nur noch mit Terminvergabe über die Behördenhotline 115 oder über das Internet. Wer zeitlich flexibel ist und es immer wieder auf der zentralen Terminvergabe-Website versucht, kann sogar kurzfristig Glück haben. Denn die Behörden stellen hier abgesagte Termine erneut ein. Meist sind sie innerhalb weniger Minuten wieder vergeben. Wer auf ein solches Terminschnäppchen hofft, sollte möglichst rund um die Uhr online bleiben.

Zwar sind alle Ämter für alle Berliner zuständig, doch gibt es einen kurzfristigen Termin, wenn überhaupt, oft nur am anderen Ende der Stadt. Wer ein Amt in Nähe von Wohnsitz oder Arbeitsstätte aufsuchen will oder muss, hat meist noch größere Probleme. Da die Termine der verschiedenen Bezirke zu unterschiedlichen Zeitpunkten freigeschaltet werden, ändert sich das Angebot fast täglich.

Auch wer montags bis freitags nicht kann, hat schlechte Karten. Nur vier Bezirke bieten einen bürgernahen Samstag-Service. In Friedrichshain-Kreuzberg und in Treptow-Köpenick hat jeweils ein Bürgeramt an jedem zweiten und vierten Sonnabend im Monat geöffnet, in Pankow an jedem dritten Sonnabend und in Reinickendorf sogar an jedem Sonnabend.

Weil hier besonders viele Bürger nicht zum vereinbarten Zeitpunkt erschienen sind, wird immer erst nach Ablauf einer Samstag-Sprechstunde die nächste freigeschaltet, heißt es im Bürgeramt Friedrichshain-Kreuzberg. Meist sind die Termine binnen weniger Stunden ausgebucht. Für dringende Fälle hält man einzelne Slots zur Vergabe im direkten Kontakt frei.

Samstags fahren viele nach Reinickendorf

In Reinickendorf haben sich die Mitarbeiter freiwillig bereit erklärt, an allen Sonnabenden für die Bürger da zu sein, so Uwe Brockhausen (SPD), Stadtrat für Wirtschaft, Gesundheit und Bürgerdienste. Ein Angebot, dass sich bei Klienten aus allen Teilen Berlins großer Beliebtheit erfreut und deshalb ebenfalls stets schnell ausgebucht ist. „Wir sind nicht in der Lage, für ganz Berlin den Samstag zu bedienen“, sagt Brockhausen. „Würden das noch mehr Bezirke anbieten, würde die Situation deutlich entschärft werden.“

Reinickendorf gehört zu den wenigen Bezirken, die auch noch Sprechstunden ohne vorherige Terminvergabe anbieten. Montags und freitags sind Spontankunden weiterhin willkommen und trotzdem will Brockhausen auch hier die Warteschlangen abbauen. Sein noch unerreichtes Wunschziel ist eine halbe Stunde Wartezeit. Noch greifen aber nicht die 31 Zusatzstellen, die der Senat den Bezirken im Dezember vergangenen Jahres bewilligt hat, denn die neuen Kräfte mussten zunächst eingestellt werden und befinden sich meist noch in der Schulung.

Giffey-Beschluss: "Neuköllner bevorzugt"

Auch die Neuköllner können ihre Bürgerämter ohne Termin besuchen. Folge: 40 Prozent der „Kunden“ des Amtes seien gar keine Neuköllner. Darüber hat sich Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) gerade erst geärgert. Nun werden „Neuköllner bevorzugt“ bei der Terminvergabe.

In dringenden Notfällen werden Betroffene in allen Berliner Bürgerämtern bei entsprechender Wartezeit auch ohne Termin bedient. Dazu zählen beispielsweise der Verlust der Papiere oder eine bevorstehende Urlaubsreise, vor der in keinem Bezirk mehr ein regulärer Termin ist.

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