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Berlin: Bürgermeister-Villa an Privatier verkauft

1964 zog Brandt in Grunewald ein

Fast 40 Jahre lang war sie die BürgermeisterVilla, jetzt hat das Haus in der Grunewalder Taubertstraße einen neuen Eigentümer gefunden. Der Berliner Liegenschaftsfonds hat das geschichtsträchtige Haus an einen privaten Besitzer verkauft.

Mit dem Verkauf des Hauses soll die Landeskasse aufgebessert werden. Die Stadt hatte die Villa mit den 280 Quadratmetern Wohnfläche 1964 für den Regierenden Bürgermeister Willy Brandt erworben. Brandt wäre auch nach seiner Amtsübernahme in Bonn gerne mit einem Zweitwohnsitz in der Taubertstraße geblieben, doch daraus wurde nichts. Deshalb war der erste Spitzname des Amtssitzes – „Brandt-Wache“ – bald in Vergessenheit geraten.

Bei Brandts Nachfolgern traf das Haus allerdings nicht immer auf Gegenliebe. Heinrich Albertz war erst nach längerem Zureden dazu zu bewegen, in die Tauberstraße überzusiedeln. „Das ist mir hier drin alles viel zu nordisch“, sagte Albertz. Klaus Schütz weigerte sich später standhaft, in die Zehn-Zimmer-Villa des ehemaligen „Zuckerkönigs“ Pikuretz zu ziehen. Andere zeigten sich während ihrer Amtszeit weniger wählerisch: Richard von Weizsäcker ließ sich als Regierender mit seiner Familie in der Taubertstraße ebenso nieder wie Eberhard Diepgen. Tsp

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