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Bundesministerien: Pflüger sieht Bereitschaft zum Komplettumzug

In der Debatte um einen Komplettumzug der Bundesministerien von Bonn nach Berlin sieht der hauptstädtische CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger ein Umdenken.

Berlin - "Ich registriere eine wachsende Bereitschaft zum Umzug", sagte Pflüger der "Bild"-Zeitung" auf eine Frage nach der Position von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in dieser Sache. Derzeit haben noch sechs der 14 Bundesministerien in Bonn ihren ersten Dienstsitz. Mehr als 10.000 Mitarbeiter sind dort beschäftigt, in Berlin dagegen nur rund 8000.

Er persönlich sei entschieden für einen Komplett-Unzug, betonte Pflüger. Als ehemaliges Mitglied der Bundesregierung habe er selbst erlebt, "wie die Pendelei die Arbeit behindert", sagte der frühere Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium.

Elf Millionen Euro für Flüge und Fahrten

Die Flüge und Fahrten von Bonner Bundesbeamten in die Hauptstadt haben 2005 elf Millionen Euro gekostet. Vor diesem Hintergrund fordern die Haushaltsexperten der großen Koalition auf Bundesebene von der Regierung jetzt eine Kostenübersicht, "um Effizienzpotenziale zu prüfen", wie der CDU-Finanzexperte Steffen Kampeter kürzlich sagte.

Nach dem Scheitern der Berliner Klage auf Sanierungshilfen des Bundes in Karlsruhe drängen auch Landespolitiker der Hauptstadt jetzt öffentlich auf den Umzug aller Bundesministerien. Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) sagte dazu, niemand könne einem Ausländer erklären, warum fast zwei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung ein Teil des Regierungsapparates "Hunderte Kilometer entfernt am Rhein" arbeite. (tso/ddp)

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