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Busfahrer angegriffen: BVG-Mitarbeiter geschlagen und geblendet

Knapp 600 Angriffe auf Berliner Busfahrer und Kontrolleure hat es 2009 gegeben. Auch in diesem Jahr setzt sich die Gewalt fort, zuletzt in der Nacht zu Dienstag.

Wieder ist ein Busfahrer nachts von einem jungen Schläger angegriffen worden. Am Pfarrer-Lütkehaus-Platz in Lichtenrade bespuckt ein Unbekannter in der Nacht zu Dienstag den BVG-Mitarbeiter, der den M 76 lenkt. Der Angreifer zerrt ihn aus dem Bus und schlägt zu. Bevor er flieht, knallt er dem 38-jährigen Nachtschichtler eine Flasche auf den Kopf. Der Täter flüchtet, der Busfahrer wird in einer Klinik behandelt. Dies ist kein Einzelfall. Knapp 600 Angriffe auf Berliner Busfahrer und Kontrolleure hat es 2009 gegeben. Die Fälle reichen von Ohrfeigen bis hin zu Schüssen aus Gaspistolen.

Härtere Strafen gegen Angreifer im öffentlichen Nahverkehr fordern nicht nur Staatsanwälte, auch eine ungewöhnliche Allianz aus CDU und der Gewerkschaft Verdi kämpft für eine Gesetzesänderung: Angriffe gegen Bus- und Bahnpersonal sollen als eigener Straftatbestand gewertet werden. Konkret soll der Strafrechtsparagraf 316b – Störung öffentlicher Betriebe – ergänzt werden: Wer den Verkehr „dadurch verhindert oder stört, dass er eine dem Betrieb dienende Sache zerstört, beschädigt, beseitigt, verändert oder unbrauchbar macht, die Fahrzeugführer des öffentlichen Personennahverkehrs tätlich angreift oder die für den Betrieb bestimmte elektrische Kraft entzieht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft“.

Darunter würden auch Laserangriffe fallen: Erneut ist am Sonntag ein U-Bahnfahrer von zwei Kindern durch einen Laserpointer geblendet worden, als er in den Bahnhof Friedrichstraße einrollte. In den vergangenen fünf Wochen sind schon zwei Busfahrer von einem Laser geblendet worden. In einem Fall wurde das Opfer durch den hoch konzentrierten Lichtstrahl im Auge verletzt.

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