zum Hauptinhalt

Berlin: Busfahrer ging auf Fahrgäste los

Stephan A. kann’s nicht fassen.

Stephan A. kann’s nicht fassen. „Ich bin vier Wochen in China, ohne dass mir irgendwas passiert, aber kaum steige ich aus dem Flieger, greift uns ein Busfahrer an“, sagt der 25-jährige Filmstudent. Ein BVG-Mitarbeiter hat ihm eine blutige Lippe und blaue Flecken geschlagen – weil er einen Burger aß.

Nach dem Urlaub wurde Stephan A. am Dienstag von seinem Bruder Lukas am Flughafen Tegel empfangen. Zusammen wollten sie in den Bus der Linie X9 steigen, vorher hatte sich Stephan A. noch einen Burger gekauft. Als ihm der Busfahrer deshalb den Zutritt verwehrte, aß er draußen zu Ende. Derweil stieg Bruder Lukas, 22, ein, zeigte seine Monatskarte und lief nach hinten durch. Was der Busfahrer offenbar als Provokation empfand. „Auf so einen wie dich hab’ ich den ganzen Tag gewartet“, soll der 40-Jährige gerufen haben. Dann ging er auf den 22-jährigen Fahrgast los. Er trat ihn mit den Füßen, schlug ihm ins Gesicht. Als Stefan A. seinem Bruder zu Hilfe kam, erhielt er ebenfalls Schläge. „Erst als andere Fahrgäste hinzueilten und den Fahrer festhielten, ließ er von den Brüdern ab“, heißt es bei der Polizei. Nach dem Vorfall klagte der BVG-Mitarbeiter über ein Schwächegefühl sowie Atemnot und wurde von der Flughafenfeuerwehr betreut.

Der 40-jährige Busfahrer trat noch am selben Abend von seinem Dienst ab – und wird ihn vorerst nicht wieder antreten. „Der Vorfall muss untersucht werden“, sagt BVG-Sprecherin Petra Reetz. Weshalb der Mann derart überreagierte, ist noch ungeklärt. In der vergangenen Zeit waren BVG-Mitarbeiter wiederholt von Fahrgästen angegriffen worden. Ob der 40-Jährige einmal selbst verletzt wurde, konnte die BVG gestern nicht sagen. Sollten sich die Vorwürfe gegen den Mann bestätigen, muss er wohl mit einer Kündigung rechnen. kor/kf

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false