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Berlin: Busnetz soll drastisch schrumpfen

BVG-Szenario: Große Einsparungen nur mit Einschränkungen möglichVON KLAUS KURPJUWEIT BERLIN.Busse, die nur noch bis zum nächsten S- oder U-Bahnhof fahren, und ein drastisches Schrumpfen des Straßenbahn-Netzes, vor allem in Köpenick und Pankow.

BVG-Szenario: Große Einsparungen nur mit Einschränkungen möglichVON KLAUS KURPJUWEIT BERLIN.Busse, die nur noch bis zum nächsten S- oder U-Bahnhof fahren, und ein drastisches Schrumpfen des Straßenbahn-Netzes, vor allem in Köpenick und Pankow.Nach einem Szenario der BVG könnten das die Folgen der Zusammenlegung mit der S-Bahn unter dem Dach der Deutschen Bahn AG sein.Nur wenn das Bus- und Straßenbahnnetz eingedampft werde, sei es möglich, bis zu 600 Millionen Mark zu sparen, heißt es bei der BVG.Diese Summe hatte der CDU-Fraktionsvorsitzende Klaus Landowsky in der vergangenen Woche genannt, als er zusammen mit dem SPD-Fraktionschef Klaus Böger das Modell für die Zusammenarbeit zwischen BVG und S-Bahn vorstellte.Die Gespräche zwischen Senat und der Bahn AG gehen unterdessen weiter.Sie sollen schnell abgeschlossen werden. Landowsky und Böger betonten gestern auf Anfrage, daß es wesentliche Leistungseinschränkungen bei den unter dem Dach einer Berliner Nahverkehrs-Holding zusammengefaßten Betrieben nicht geben dürfe.Die BVG blieb aber dabei, daß Einsparungen in dieser Größenordnung nur durch ein eingeschränktes Angebot möglich seien.Das bisher eigenständige Busnetz könne dann nur noch Zubringerfunktionen zu den Schnellbahnhöfen erfüllen.Lange Strecken, durch mehrere Bezirke und vorbei an mehreren Bahnhöfen wie heute bei der Linie 148, werde es dann nicht mehr geben.Pläne, den 148er bereits am Rathaus Steglitz enden zu lassen, gab es bei der BVG auch schon in der Vergangenheit.Ähnlich sehe es bei der Straßenbahn aus. Landowsky und Böger räumten aber ein, daß es in der Holding keinen Parallelverkehr mehr geben werde.Böger verwies auf die Schloßstraße, auf der mehrere Buslinien verkehren, obwohl darunter die U-Bahn fährt und die S-Bahn bequem zu Fuß zu erreichen sei.Nach Ansicht von Landowsky hat die BVG den nach dem Mauerbau und dem S-Bahn-Boykott aufgebauten Bus-Parallelverkehr bis heute nicht zurückgenommen. Ein neues Parallel-Angebot der BVG gab es sogar nach der Eröffnung der S-Bahn-Strecke bis Pichelsberg, indem die neue Busexpreßlinie X 34 am S-Bahnhof Heerstraße vorbei bis zum Bahnhof Zoo fährt.Ziel sei es, begründete die BVG noch Anfang des Jahres, den Fahrgästen umsteigefreie Verbindungen anzubieten.Dies werde es unter Leitung der Bahn AG nicht mehr geben, befürchtet man in der BVG.Die unternehmerische Führung in der Holding soll nach Ansicht von Landowsky und Böger nämlich die Bahn AG übernehmen. Deren Vorstandschef Johannes Ludewig betonte gestern erneut, ein solches Modell könne er sich gut vorstellen.Die Bahn AG habe gezeigt, daß grundlegende Reformen, verbunden mit privatwirtschaftlichen Strukturen, möglich seien.Nach Landowskys Angaben hat die Bahn den Ehrgeiz, hier ein Vorbild für Kundenfreundlichkeit zu schaffen.An der Führung der Holding könne auch die BVG beteiligt werden, ergänzte er.Die S-Bahn sagte auch gestern nichts dazu.

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