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Berlin: Busse willkommen, nur nicht zum Parken

Blick auf die Sehenswürdigkeiten in Mitte soll frei bleiben

Schönes Berlin. Wer vom Reichstagsgebäude kommend auf dem Simsonweg durch den Tiergarten zum Brandenburger Tor schlendert, sieht zunächst einmal – Busse. Die Stadtrundfahrt-Unternehmen parken ihre Fahrzeuge auf der Westseite des Brandenburger Tores auf der breiten Busspur der Ebertstraße zwischen dem Platz des 18. März und der Dorotheenstraße. Ein Doppeldecker wird sogar als stationäre Ticketverkaufsstelle genutzt. Bald könnte der Blick auf die Sehenswürdigkeiten aber frei werden: Die Stadtentwicklungsverwaltung will parkende Busse an neuralgischen Punkten verbannen.

Ein Ärgernis sind für die Verwaltung zum Beispiel Busse, die rings um den Pariser Platz und den Reichstag abgestellt sind. Offiziell dürfen sie auf der Straße des 17. Juni stehen. Nach Angaben der Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung, Petra Rohland, finden zurzeit Gespräche mit der Bundestagsverwaltung statt, damit Busse auf deren Parkplatz vor dem Kanzlergarten auf dem Moabiter Werder gelotst werden können. Die Aufstellfläche dort ist meist gähnend leer. Sie war für Fahrzeuge anlegt worden, die Besucher zum Reichstag bringen. Meist warten die Reisebusse aber woanders.

Am Gendarmenmarkt hat die Behörde bereits durchgegriffen. Nachdem sich Beschwerden über Reisebusse gehäuft hatten, die auf der Markgrafenstraße stehend den Blick auf das Schauspielhaus und den Deutschen sowie den Französischen Dom versperrten, wurde auf der Platzseite ein Halteverbot erlassen; parken dürfen nur noch Personenwagen. Bei einer Stichprobe war gestern Mittag kein Bus zu sehen. Kurz gehalten haben die Fahrzeuge für Stadtrundfahrten nur auf der Haltestellenfläche der BVG.

Ein generelles Verbot für das Abstellen von Bussen im gesamten Zentrum werde es aber nicht geben, machte Rohland deutlich. Im Bezirksamt Mitte gibt es solche Überlegungen. Eine Stadt wie Berlin, die vom Tourismus lebt, könne sich ein Verbannen der Touristenbusse gar nicht leisten, so Rohland. Auch gegen ein kurzzeitiges Halten zum Aus- und Einsteigen werde man nichts unternehmen. Nur Langzeitparker sollten andere Plätze suchen müssen. Das werde man von Fall zu Fall entscheiden.

Grundsätzlich dürfen Busse überall abgestellt werden. Wo sie illegal parken, entsteht häufig ein Chaos, wie auf der Leipziger Straße zwischen Sony-Center und dem Daimler-Chrysler-Viertel, wo dann die Busspur blockiert ist. BVG-Busse und Taxis müssen sich dann mühsam auf die andere Fahrbahn einfädeln – und der Stau ist da.

Mit einem Verbot allein ist es aber nicht getan. Erforderlich sei dann auch ein Leitsystem, das den Fahrern den Weg zum vorgeschriebenen Abstellplatz weist. Oft sind auch Stellen ausgewiesen, wo nur Busse parken dürfen - etwa vor dem Pergamonmuseum oder vor dem Hotel Unter den Linden.

In der Vergangenheit hatte auch die BVG versucht, ihre Bushöfe zum Abstellen von Reisebussen anzubieten. Richtig geklappt hat dies bisher aber nur bei Messen. Platz hat die BVG derzeit reichlich, hat sie doch mehrere Bushöfe geschlossen, die noch nicht anders genutzt werden.

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