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Auf den Punkt mit Gelb. Zwei Berliner Straßenbahnfahrer zeigten am Wochenende in Wien bei der 4. Tram-EM, was sie können.

© Doris Spiekermann-Klaas

BVG bei der Tram-EM in Wien: „Wir spielten Bowling mit der Straßenbahn“

Bei der Tram-Europameisterschaft in Wien ging es olympisch zu. Torsten Mareck von der BVG war mit einer Kollegin und einem Kollegen dabei. Nächstes Jahr steht die fünfte Tram-EM an - in Berlin.

Sie sind gerade zurück aus Wien von der Tram-EM. Wie war’s denn, Herr Mareck?

Sehr gut. Die Gastgeber haben zum 150-jährigen Jubiläum ihrer Tram und zur EM wirklich alles getan – inklusive Festprogramm und Kaiserwetter.

Und wie haben Ihre Fahrer Anica Wichmann und Oliver Probst abgeschnitten?

Im Mittelfeld von 23 Teilnehmern. Aber darum geht es nicht, sondern eher um den olympischen Gedanken. Unsere beiden Fahrer sind von ihren Führungskräften ausgewählt worden – als Auszeichnung für jahrelange hervorragende Arbeit. Verdienter, charmanter Sieger waren diesmal die Kollegen aus Rotterdam.

Was muss man denn bei der Tram-EM überhaupt können?

Die Zweierteams mussten fünf Aufgaben und eine Zeitwertung bewältigen. Zum Beispiel musste man über einen markierten Punkt fahren und mit dem Heck möglichst genau an dem Punkt stoppen – mit einem 27 Meter langen Zug und angeklappten Spiegeln! Danach muss ein Kollege ein Hindernis so aufstellen, dass die Bahn knapp daran vorbeipasst. Außerdem gibt es noch eine punktgenaue Rückwärts-Bremsung und zwei Spaßwertungen: eine Draisinenfahrt und Tram-Bowling. Dabei stößt man mit der Bahn eine riesige Stoffkugel so an, dass Pylonen umfallen.

Üben die Kollegen das gezielt?

Die ernsthaften Übungen beherrschen die Fahrer auch so. Und zwar alle.

Die BVGer müssen sich ja erst mal auf die Wiener Straßenbahnmodelle umstellen. Kann man da überhaupt gewinnen?

Die Wiener fahren ja den Ulf… …Wen? Ultra Light Floor, von Siemens, ein gängiges Modell. Nach kurzer Einweisung kann jeder jedes Modell weltweit fahren.

Plaudert man nach der Siegerehrung dann über Bremssand und Türschließmechanik?

Es gibt vorher einen Kennenlerntag. Da wird wirklich über Fahrzeuge, Strecken, Dienstpläne geredet. Und man hat das Gefühl, dass man in seinem Unternehmen gut aufgehoben ist, wirklich. Alle haben eine Berufsehre. Neiddiskussionen und abfällige Blicke gibt es bei uns nicht.

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