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BVG-Streik

© ddp

BVG: Busverkehr wird täglich weniger

Während Verdi weitere Strategien erörtert und von der SPD kritisiert wird, fahren Busse auf Verschleiß und bald vielleicht gar nicht mehr. Weil Werkstätten und Verwaltung weiter streiken, wird der Busverkehr immer enger.

Der Busverkehr bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) wird infolge des anhaltenden Streiks in den Werkstätten täglich weiter ausgedünnt. Während am Dienstag noch 85 Prozent der Fahrzeuge fuhren, waren am Mittwoch vier Prozent weniger in Betrieb, sagte BVG-Sprecher Klaus Wazlak. Es werde versucht, vor allem jene Strecken zu bedienen, die nicht durch andere Linien abgedeckt sind.

Die Große Tarifkommission der Gewerkschaft Verdi wollte am Vormittag über ihr weiteres Vorgehen beraten. Zuvor war erwogen worden, den Streik in den Werkstätten ebenfalls auszusetzen, um die Fahrbereitschaft der Fahrzeuge insbesondere über die Osterfeiertage zu ermöglichen. Nach fast zweiwöchigem Ausstand hatte Verdi die Aktionen am Montag im Fahrverkehr ausgesetzt. Seither rollen Busse, U- und Straßenbahnen mit Einschränkungen wieder.

Neben den fehlenden Reparaturen kommen wegen des Streiks weitere Erschwernisse für die BVG hinzu. Verdi lasse die Busse nicht mehr in den Hallen betanken, sondern draußen, sagte Wazlak. Dadurch komme es zu Verzögerungen. Außerdem könnten die Busse kaum oder gar nicht mehr gereinigt werden. Bei Straßen- und U-Bahnen laufe der Verkehr hingegen "sehr gut". Es gebe "keine Ausfälle", sagte der Sprecher. Allerdings müssten auch dort Wagen, die beispielsweise mit Graffiti beschmiert sind, eingesetzt werden, weil eine Reinigung derzeit nicht möglich ist.

Die SPD hat die Streikstrategie der Gewerkschaft Verdi bei der BVG erneut kritisiert. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion und Verkehrsexperte Christian Gaebler warf Verdi vor, die Zukunft der Verkehrsbetriebe aufs Spiel zu setzen. Es ist eine "zerstörerische Strategie", wenn jetzt auch noch die Fahrzeuge auf Verschleiß gefahren werden. "Es wird Monate dauern, wenn das so weitergeht, bis die BVG wieder voll einsatzfähig ist", sagte Gaebler im RBB-Inforadio.

Durch den Streik verliere das Unternehmen zudem an Ansehen bei den Kunden, sagte Gaebler. "Ich kann verstehen, dass viele Berlinerinnen und Berliner sagen: Wir gehen zur S-Bahn, da wissen wir, woran wir sind." (tbe/ddp)

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