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U1

© Kai-Uwe Heinrich

BVG: Die U1 macht Sommerpause

Wieder wochenlange Sperrungen: Ab Freitag müssen Fahrgäste der U-Bahnlinie 1 auf Busse umsteigen. An diesem Wochenende ist Kreuzberg betroffen, ab Montag dann der gesamte westliche Teil der Strecke. Die Bauarbeiten dauern bis Oktober.

Wochenlange Sperrungen der U-Bahnlinie 1 gehören zu den Konstanten im Leben eines BVG-Fahrgastes. In diesem Jahr kommt es für die Kreuzberger nicht nur besonders dicke, sondern auch noch zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Ab Freitag früh, also just vor dem EM-Finale, wird die Strecke durch Kreuzberg zwischen Warschauer Straße und Kottbusser Tor unterbrochen. Bis Sonntagnacht fahren Busse als Ersatz.

Ab Montag früh ist dann zwar dieser östliche Streckenabschnitt wieder in Betrieb, aber dafür wird bis Ende Oktober auf dem gesamten westlichen Teil zwischen Uhlandstraße und Kottbusser Tor gebaut: Bis 27. Juli muss zwischen Kottbusser Tor und Gleisdreieck auf die Ersatzbusse umgestiegen werden, die bekanntlich deutlich langsamer sind und auch keine Fahrräder mitnehmen. Zwischen Gleisdreieck und Wittenbergplatz kommt man ersatzweise mit der U 2 (über Bülowstraße) und der U 3 weiter. Der Abschnitt vom Wittenbergplatz bis zur Uhlandstraße muss wiederum per Bus bewältigt werden, nämlich mit den regulären Linien M 19 und M 29.

Diese Ausweichvariante gilt auch für die zweite Phase, die am 28. Juli beginnt. Dann wird noch auf dem Abschnitt zwischen Halleschem und Kottbusser Tor gebaut, wo wiederum Ersatzbusse fahren. Östlich davon fährt die U 1 zur Warschauer Straße, westlich die U 3 zum Wittenbergplatz (und dann auf ihrer Strecke weiter nach Krumme Lanke). Das Ganze soll bis 30. Oktober dauern.

Die zeitweisen Endbahnhöfe Gleisdreieck und Hallesches Tor haben keine Aufzüge. Im Bahnhof Hallesches Tor gibt es aber Rolltreppen zum Hochbahnsteig, die allerdings häufig defekt sind. Wer bei der Sperrung bis Gleisdreieck einen Aufzug benötigt, kann am nahe gelegenen Bahnhof Mendelssohn-Bartholdy-Park der U2 in den Ersatzbus umsteigen, der extra dort hält, weil dieser Bahnhof Aufzüge hat.

Die Bauarbeiten auf der U 1 sind vor allem für die vielen Studenten ärgerlich, die täglich zwischen der Freien Universität in Dahlem und ihren Wohnorten in Friedrichshain und Kreuzberg pendeln. Schon 2003, 2004 und 2005 war die U 1 teilweise monatelang gesperrt, in anderen Jahren zumindest an einigen Wochenenden. Dabei wird stets an anderen Abschnitten gebaut, wie BVG-Sprecher Klaus Wazlak versichert: „Die Strecke wird stückweise saniert. Um alles auf einmal zu machen, reichen unsere Kräfte nicht.“ Auch ein Busersatzverkehr wäre auf noch längeren Abschnitten nicht zu leisten. Die Hochbahntrasse der U1 sei nicht nur „eine der ältesten, die wir haben“, sondern auch eine, die nach dem Krieg möglichst schnell geflickt wurde. Das rächt sich jetzt in Form von Korrosionsschäden am Viadukt. „Wir nehmen alles hoch“, sagt Wazlak.

Das werden auch die Autofahrer spüren: Unter der Hochbahntrasse werden Halteverbote eingerichtet und teilweise fällt eine Fahrspur pro Richtung weg. Um Platz für die Kräne zu schaffen, muss die nördliche Fahrbahn mehrfach nachts komplett gesperrt werden. Meist wird aber laut Wazlak nur tagsüber gearbeitet, so dass die Anwohner nicht um den Schlaf gebracht werden. Und hinterher sollen die Züge spürbar leiser rollen. Nur bei der Auftaktsperrung, bei der von diesem Freitag bis Sonntag lediglich einige Schienen erneuert werden, wird nach Auskunft der BVG rund um die Uhr gearbeitet. Dass der Termin ausgerechnet mit dem EM-Finale zusammenfällt, sei Zufall und wegen langfristiger Planung auch nicht mehr zu ändern. Immerhin dient die U 1 nicht als Zubringer zur Fanmeile, dafür aber als direkte Verbindung zwischen Kreuzberg und Kurfürstendamm.

Detaillierte Infos online:

www.bvg.de

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