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Berlin: BVG-Kurzstrecke kostete vor Gericht 375 Euro Schwarzfahrende Rentnerin mit Rüffel zu Geldstrafe verurteilt

Wie teuer das Schwarzfahren werden kann, musste eine Rentnerin gestern vor dem Amtsgericht Tiergarten erleben. Es ging um eine einzige Station mit der U-Bahn, die sie angeblich nicht bezahlen wollte und die zu einem unangenehmen Streit mit BVG-Mitarbeitern führte.

Wie teuer das Schwarzfahren werden kann, musste eine Rentnerin gestern vor dem Amtsgericht Tiergarten erleben. Es ging um eine einzige Station mit der U-Bahn, die sie angeblich nicht bezahlen wollte und die zu einem unangenehmen Streit mit BVG-Mitarbeitern führte. Helga S. beteuerte im Prozess ihre Unschuld. Sie ist noch heute erbost über die Kontrolleure, die „wohl nur Geld mit mir verdienen wollten“. Es half alles nichts. Die 66-Jährige handelte sich den teuersten BVG-Fahrschein ihres Lebens ein: Der Richter verhängte eine Geldstrafe von 375 Euro.

„Ich bin gar nicht gefahren, ich bin nur auf den Bahnsteig gegangen, um mir eine Zeitung zu kaufen“, sagte die ehemalige Kontoristin. „Ich wollte nach Hause laufen." Das wäre nur eine Station gewesen. Dann aber die Szene mit den Kontrolleuren. „Sie haben mich eine halbe Stunde lang festgehalten, mich wie eine Verbrecherin behandelt.“ Wegen dieser „Unmenschlichkeit“ habe sie geschimpft: „Ihr seid schlimmer als die Wölfe!"

Zwei BVG-Mitarbeiter berichteten dagegen von einem höchst auffälligen Verhalten der Angeklagten. „Als wir die U-Bahn Richtung Tegel betraten, sprang die Frau hektisch von ihrem Sitz auf und stieg schnell aus.“ Die Kontrolleure nahmen die Verfolgung auf, fragten nach ihrem Fahrschein, wollten dann ihre Personalien aufnehmen. Helga S. gab, wie sich dann zeigte, einen falschen n an. Die Zeit verging, der Ärger schwoll an. Worten wie „Stasi-Pack“ oder „blöde Vögel“ soll die bislang unbescholtene Seniorin den Kontrolleuren an den Kopf geworfen haben. Der Richter sprach die Angeklagte des Erschleichens von Leistungen und der Beleidigung schuldig und mahnte: „Ich hoffe, Sie machen das nie wieder!“ Kerstin Gehrke

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