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Berlin: BVG-Mann quittierte Bitte mit Faustschlag Mitarbeiter im Infopavillon am Hardenbergplatz verletzte Kunden und wurde fristlos entlassen

An einen ähnlichen Vorfall kann man sich auch bei der BVG nicht erinnern: Ein Mitarbeiter, der einen Kunden schlägt, nur weil dieser eine Bitte geäußert hatte. Der Mitarbeiter hatte am BVG-Informationsschalter auf dem Hardenbergplatz einen Kunden so geschlagen, dass dieser eine blutende Wunde am Auge erlitt.

An einen ähnlichen Vorfall kann man sich auch bei der BVG nicht erinnern: Ein Mitarbeiter, der einen Kunden schlägt, nur weil dieser eine Bitte geäußert hatte. Der Mitarbeiter hatte am BVG-Informationsschalter auf dem Hardenbergplatz einen Kunden so geschlagen, dass dieser eine blutende Wunde am Auge erlitt. Auch die Brille des Opfers wurde beschädigt. Der Schlag ins Gesicht hat den Mitarbeiter jetzt den Arbeitsplatz gekostet. Die BVG entließ ihn fristlos. „Anders haben wir nicht handeln können“, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Gegen die Entlassung habe der ehemalige Mitarbeiter auch bisher nichts unternommen.

Der Kunde ist Neu-Berliner und wollte erstmals eine Jahreskarte kaufen – eigentlich ein gutes Geschäft für die BVG, hinter dem sie her sein sollte. Weil das Unternehmen aber auch drei Wochen nach der Bezahlung die Marken noch nicht geschickt hatte, so berichtet Franz W., wollte er die Abo-Abteilung schriftlich daran erinnern. Zudem wollte er seine neue Adresse mitteilen, damit die Marken auch direkt bei ihm ankommen und nicht erst nach Hamburg geschickt werden, wo W. bisher wohnte. Den Brief wollte er im Pavillon der BVG am Hardenbergplatz abgeben. Sicher ist sicher, dachte sich W.

Seinen Wunsch, die Abgabe des Briefes formlos zu quittieren, lehnte der zuerst angesprochene BVG-Mitarbeiter hinter dem Schalter ab. Er schien kein Vertrauen zum Postgang in seinem Betrieb zu haben, denn er sagte wörtlich: „Wenn das dann verloren geht, bin ich ja dran.“ W. bat ihn, seinen Namen zu nennen, um ihn notieren zu können. „Namen gibt’s hier nicht“, habe man ihm daraufhin gesagt. Nur eine für ihn nicht nachprüfbare Dienstnummer habe der BVG-Mitarbeiter herausgerückt, berichtet W.

Auch beim Kollegen des BVG-Mannes kam W. nicht weiter. „Sie brauchen uns doch nicht mit jedem Müll auf den Nerv zu gehen“, habe hier die Antwort gelautet. Und weiter: „Ihre Probleme interessieren uns einen Dreck, sehen Sie doch.“ Nachdem W. auch diesen BVG-Mitarbeiter vergeblich nach dem Namen gefragt hatte, wurde der Kundeaufgefordert, „sofort“ den Raum zu verlassen.

W. blieb und erklärte, er werde sich den Vorfall und das Aussehen des BVG-Mannes notieren, um sich in der Hauptverwaltung beschweren zu können. Als er Ernst machte und sich zum Schreiben nach vorne über den Tresen beugte, habe ihm der Mitarbeiter unvermittelt ins Gesicht geschlagen. Einfach so. Der BVG-Mann war, wie er nach Angaben von W. noch sagte, überzeugt, dass es keine Zeugen dafür gebe, hatte aber übersehen, dass eine Frau im Raum war und fassungslos danebenstand. W. rief über sein Handy die Polizei, die dann auch die Aussagen der Zeugin – einer Touristin – aufnahm. Keiner der Mitarbeiter habe ihn weiter beachtet, berichtet W. Es habe nicht den geringsten Versuch einer Entschuldigung gegeben. Die Mitarbeiter hätten so getan, als sei nichts passiert. Immerhin gab es aber keine Schläge mehr.

Nach seiner schriftlichen Beschwerde bedankte sich die BVG „recht herzlich“ für seinen Brief. Für die „im Zusammenhang mit diesem Vorfall entstandenen Ungelegenheiten“ drückte die BVG ihr Bedauern aus. Einzelheiten zu den Vorfällen und ihren Konsequenzen wolle man nicht mitteilen, weil dies einem unzulässigen Eingriff in ein schwebendes Verfahren gleiche.

So hat W. bis heute offiziell nicht erfahren, dass der schlagende Mitarbeiter gefeuert wurde. Die BVG hat sich aber auch nicht nach dem Gesundheitszustand von W. erkundigt, der immerhin eine blutende Wunde erlitten hatte. Auch auf den Reparaturkosten für die beschädigte Brille blieb er bisher sitzen. Den schlagenden BVG-Mann hat W. nicht angezeigt. „Der ist mit der Kündigung genug bestraft.“

Seine Jahresmarken hat W. inzwischen erhalten. „Die Lust aufs Fahren mit der BVG ist mir aber gründlich vergangen“. sagt er.

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