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Berlin: BVG will 100 Millionen Mark sparen

Im Fusionsstreit zwischen BVG und S-Bahn macht die BVG dem Senat jetzt ein lukratives Angebot: Sie verspricht, unter ihrer Regie würde sich der S-Bahn-Betrieb um 100 Millionen Mark im Jahr billiger machen lassen. Derzeit zahlt der Senat jährlich 450 Millionen Mark an die S-Bahn, die aus Bundesmitteln stammen.

Im Fusionsstreit zwischen BVG und S-Bahn macht die BVG dem Senat jetzt ein lukratives Angebot: Sie verspricht, unter ihrer Regie würde sich der S-Bahn-Betrieb um 100 Millionen Mark im Jahr billiger machen lassen. Derzeit zahlt der Senat jährlich 450 Millionen Mark an die S-Bahn, die aus Bundesmitteln stammen. Die BVG erhält einen Zuschuss von 822 Millionen Mark sowie weitere Investitionsbeihilfen.

Aktuell Newsticker: Berlin Kosten sparen will die BVG vor allem bei den Löhnen. Bei einem Zuschlag würde sie ihr Modell mit einer Fahrdiensttochter auch auf die S-Bahn übertragen. Bei der BVG-Tochter"Berlin Transport" arbeiten derzeit 1000 Bus-, Straßenbahn- und U-Bahn-Fahrer - bei knapp 50 Mitarbeitern in der Verwaltung. Zudem hält die BVG insgesamt die Kosten bei der S-Bahn für zu hoch. Pro "Nutzzugkilometer" erhält die S-Bahn nach Tagesspiegel-Informationen 8,05 Euro als Zuschusss, während sich die BVG mit 3 Euro begnügen muss. Ähnlich hohe Zuschüsse erhalten auch die S-Bahnen in Hamburg und München. In Berlin vermutet man, dass die S-Bahnen auf diese Weise die Konzernkassen der Bahn füllen. Vor wenigen Jahren wies die S-Bahn Berlin in ihrer Bilanz dank der Senatszuschüsse einen Gewinn von 30 Millionen Mark aus. Inzwischen gibt es in der Konzernbilanz dazu keine Angaben mehr.

Ein Zahlenvergleich zwischen unterschiedlichen Verkehrsbetrieben und -systemen ist allerdings enorm schwierig. Die Projektgruppe aus Vertretern der BVG, der S-Bahn und der Regionalbahn, die die Chancen einer Fusion von BVG und S-Bahn ausloten soll, hatte festgestellt, dass es dafür keine Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Ländern gebe. Zu unterschiedlich seien die Regelungen und Zuschussarten.

Darin war sich die Projektgruppe einig. Als der Beschluss auch förmlich gefasst werden sollte, machte die Deutsche Bahn AG nicht mit. Finanzsenatorin Christiane Krajewski (SPD), sagte die vorgesehene Sitzung deshalb verärgert ab. Die Bahn versucht seit Jahren, auch im städtischen Nahverkehr mit seinen garantierten Zuschüssen Fuß zu fassen.

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