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Berlin: BVG will das Nachtlinien-Netz neu erfinden

24-Stunden-Betrieb für die wichtigsten Linien geplant: Busse und Trams sollen die gleiche Strecke fahren wie am Tage

Die BVG will ihr Liniennetz im nächsten Jahr erneut umkrempeln. Dann soll es den seit Jahren versprochenen 24-Stunden-Betrieb auf den wichtigsten Linien geben. Das Nachtnetz soll fast völlig neu strukturiert werden. So will das Unternehmen weitere Fahrgäste gewinnen. Um Kosten zu senken, versucht die BVG gleichzeitig, den Wochenend-Frühverkehr auszudünnen. Ein erster Vorstoß dazu war 2004 am Veto der Stadtentwicklungsverwaltung gescheitert. Die muss die neuen Vorschläge nun prüfen.

Im neuen Nachtverkehrskonzept setzt die BVG verstärkt auf die Straßenbahn. Die so genannten Metrolinien von Bus und Straßenbahn sollen auch im Nachtverkehr auf ihren normalen Routen fahren. So kommt es auf diesen Linien zu einem 24-Stunden-Betrieb. Bisher sind die Tag- und Nachtlinien meist nicht identisch. Künftig könnten sich die Fahrgäste viel leichter orientieren, ist BVG-Vorstand Thomas Necker überzeugt.

Bei der U-Bahn will die BVG den Nachtverkehr am Wochenende auch auf die Linien U 3 (Nollendorfplatz – Krumme Lanke ) sowie auf die gesamte U 7 von Rudow über Jakob-Kaiser-Platz bis Spandau ausdehnen. Damit bliebe nur die U 4 (Nollendorfplatz – Innsbrucker Platz) ohne Nachtverkehr. Werktags sollen im Nachtverkehr Busse entlang der U-Bahn-Strecken fahren. Bestehen bleiben die Nachtknoten mit jeweils zahlreichen Umsteigemöglichkeiten. Dabei soll die Leitstelle den Anschluss sichern. Bisher sehen Fahrgäste beim Umsteigen vor allem in der Nacht oft nur noch den abfahrenden Bus, mit dem sie weiterfahren wollten.

Die Metrolinien sollen grundsätzlich tagsüber alle zehn Minuten, in der Hauptverkehrszeit auch alle fünf Minuten fahren. Nach 21 Uhr erfolgt dann ein Übergang zu einem 20-Minuten-Takt, dem etwa von 0.30 Uhr an ein 30-Minuten-Takt folgen soll. Den Nachtverkehr mit diesen Taktzeiten will die BVG am Wochenende bis 7 Uhr beibehalten. Bisher erfolgt bereits gegen 5 Uhr der Wechsel auf den Tagesbetrieb mit häufigeren Fahrten. Insgesamt soll das neue Konzept die Erlöse um 5,5 Millionen Euro steigern.

Änderungen sind auch im Tagesnetz vorgesehen. So sollen die Buslinien 145, 148 und 149 zu Metrolinien werden. Zum neuen Hauptbahnhof sollen die Linien M41, TXL, 123, 240 und 245 fahren. Den neuen Bahnhof Südkreuz an der Papestraße will die BVG mit den Linien M46, 106, 204 sowie 184 und 248 erschließen. Der neue 248er setzt sich dabei aus Teilen der heutigen Linien 184, 265, 341 und 348 zusammen. Er fährt dann vom U-Bahnhof Breitenbachplatz über die Gertraudenstraße zum Alexanderplatz. Zwischen Alex und Bahnhof Südkreuz sollen die Busse alle 20 Minuten fahren, zwischen Südkreuz und Breitenbachplatz dagegen nur werktags zu den Geschäftsöffnungszeiten.

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