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Berlin: Camper stoßen in die Poller-Lücke

Das Parkverbot auf dem Schlossplatz wird nicht ernst genommen – auch von der Polizei nicht

Nun haben deutsche Camper den Schlossplatz erobert. Unter den 17 Wohnmobilen aus Gegenden zwischen Bremen und Ludwigshafen fielen die vier italienischen Fahrzeuge aus Bologna, Turin, Verona und Florenz kaum noch auf. Dass sie am Sonntag alle noch ihr Plätzchen auf dem großen Platz fanden, liegt daran, dass die entscheidenden drei Poller noch fehlen – die offizielle Zufahrt am Werderschen Markt ist offen. Die Stellen für die fehlenden Sperren sind schon grün auf dem Asphalt markiert.

Der Bezirk Mitte hatte beschlossen, die Camper zu verbannen, und deshalb mehrere Dutzend Poller in den Boden betoniert. Die letzten drei fehlen noch, weil es „Abstimmungsprobleme“ mit der Polizei gebe, wo die Einfahrt für den künftigen ReisebusParkplatz sein soll. Mittes Baustadträtin Dubrau betonte gestern, auf dem ganzen Platz gelte seit zwei Wochen ein Halteverbot. Nach Vorstellung der Behörden soll ein einziges Schild für den ganzen Platz ausreichen. Es wurde gestern konsequent von knapp 100 Autos und Wohnmobilen ignoriert – schließlich steht fünf Meter neben dem Halteverbotsschild eines, das eine Parkzone markiert. Die befragten deutschen Camper behaupteten deshalb, dass ihre Wohnmobile auf einem Parkplatz stünden und dort als normale Autos gelten würden.

Die Polizei geht die Sache offensichtlich pragmatisch an – und macht gar nichts. Wie es gestern auf dem zuständigen Abschnitt 32 hieß, gebe es mit dem Platz keine Probleme. „Da liegt nie Müll, und Licht sieht man nachts auch nur selten in den Wohnmobilen“, sagte ein Beamter. Nicht das Parken, sondern allein das Übernachten im Wohnmobil sei rein rechtlich eine unzulässige „Sondernutzung“. Von einem Halteverbot wusste man im Abschnitt 32 nichts.

Spezielle Camper-Stellflächen sind selten in der Innenstadt, 17 Plätze gibt es zum Beispiel in der Kreuzberger Alexandrinenstraße. Stadträtin Dubrau will sich um eine großen Wohnmobilstellplatz bemühen. Dazu braucht sie nicht nur eine geeignete Fläche, sondern auch einen Betreiber. Ha

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