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CDU-Fraktion: Gram soll Vizepräsident des Abgeordnetenhauses werden

Eigentlich hatte es nach einer Kampfkandidatur ausgesehen. Das hat die CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus am Ende zwar vermieden - aber Konflikte zeigten sich bei der Abstimmung trotzdem.

Die CDU-Fraktion will den Reinickendorfer Abgeordneten Andreas Gram für das Amt des Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses vorschlagen. Das entschied die Fraktion in ihrer Sitzung am Dienstag. 27 der 39 CDU-Abgeordneten stimmten für Gram, der in dem Amt seinem Parteifreund Uwe Lehmann-Brauns nachfolgen will.

Noch in der vergangenen Woche hatte es so ausgesehen, als werde es in der Fraktionssitzung eine Kampfabstimmung zwischen Gram und Lehmann-Brauns um das Amt geben. Das wollte Lehmann-Brauns offenbar vermeiden. Einem Fraktionssprecher zufolge teilte Lehmann-Brauns Fraktionschef Frank Henkel am Dienstagvormittag mit, dass er auf eine Kandidatur gegen Gram verzichten wolle. Das sei in der Fraktion allgemein als „sehr honorig“ bewertet worden, so der Sprecher.

Das Abstimmungsergebnis lässt indes den Schluss zu, dass die Kandidatenkonkurrenz zwischen Gram und Lehmann-Brauns von einem Gerangel um Einfluss in der Fraktion begleitet war. Die CDU-Kreisverbände Reinickendorf (geführt von Frank Steffel) und Steglitz-Zehlendorf (geführt von Michael Braun) sind einander seit vielen Jahren durch innige Konkurrenzgefühle und Einflussstreitereien verbunden. Gram, seit 1991 Mitglied des Abgeordnetenhauses, ein in der Fraktion anerkannter Kollege und Vorsitzender des Rechts- und Verfassungsschutzausschusses, bekam am Dienstag immerhin neun Gegenstimmen. Das entspricht der Anzahl der sieben Abgeordneten aus Steglitz-Zehlendorf plus zwei anderen. wvb.

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