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CDU-Schattenkabinett: Pflüger holt Eppelmann

Der ehemalige DDR-Bürgerrechtler Rainer Eppelmann soll bei einem Wahlsieg der Berliner CDU Arbeits- und Sozialsenator werden. Der 63-Jährige sei eine Zierde für seine Regierungsmannschaft, so Spitzenkandidat Friedbert Pflüger.

Berlin - Der Berliner CDU-Spitzenkandidat Friedbert Pflüger zieht überwiegend mit Experten und Politikern aus der Hauptstadt in den Wahlkampf. Zu dem am Dienstag von Pflüger vorgestellten "Regierungsteam" gehören der frühere DDR-Bürgerrechtler Rainer Eppelmann und die Bundestagsabgeordnete Monika Grütters. Rainer Eppelmann war Gründungsmitglied und später Vorsitzender des Demokratischen Aufbruchs (DA). Seit September 1990 ist Eppelmann Mitglied der CDU, deren Sozialausschüsse er zwischen 1994 und 2001 leitete.

Unter den auswärtigen Mitgliedern der Mannschaft befindet sich der Vorsitzende der Senioren-Union, Otto Wulff. Pflüger zeigte sich zuversichtlich, dass die CDU trotz schlechter Meinungsumfragen die Abgeordnetenhauswahl am 17. September noch gewinnen könne. Die Institute spechen derzeit von einer sehr instabilen Umfragenlage in der Hauptstadt.

Schwierigkeiten wegen des CDU-Bundestrends

Pflüger räumte erneut Schwierigkeiten wegen der Diskussion über den Zustand der CDU auf Bundesebene ein. "Wir haben in den letzten Wochen unter dem Bundestrend leiden müssen." Es müsse aber gesehen werden, "dass die Bundespartei mehr verloren hat als wir", betonte der CDU-Politiker, der auch Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium ist.

Pflüger kündigte an, im Falle eines Wahlsieges mit allen Parteien außer der Linkspartei über eine mögliche Koalition sprechen zu wollen. Sollte er sein Wahlziel verfehlen, die CDU zur stärksten Kraft in der Hauptstadt zu machen, werde er sich trotzdem weiter in der Landespolitik engagieren. Er wolle dafür CDU-Landesvorsitzender werden, zugleich aber seinen Staatssekretärsposten behalten. Sein nach der Wahl errungenes Abgeordnetenhausmandat will er abgeben, um seinen Sitz im Bundestag behalten zu können.

Eppelmann übernimmt im Team Pflügers die Bereiche Arbeit und Soziales, Grütters wird für Kultur zuständig sein. Als künftigen Wirtschaftssenator schlägt der Spitzenkandidat den früheren Senatskanzleichef Detlef Stronk vor. Als möglicher Innensenator steht der Parlamentsgeschäftsführer der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Frank Henkel, bereit. Für den Bereich Gesundheit konnte der Leiter des Unfallkrankenhauses Berlin-Marzahn, Axel Ekkernkamp, gewonnen werden. Wulff ist als Beauftragter für Senioren vorgesehen.

Pflüger wandte sich gegen den Eindruck, er habe keine Prominenz aus der Bundes-CDU für seine Mannschaft gewinnen können. Er habe bei der Aufstellung seines Teams keine Absagen erhalten. (tso/AFP)

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