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CDU-Spitzenkandidat: Pflüger will auf Bundespolitik verzichten

Der Unions-Spitzenkandidat zur Abgeordnetenhauswahl will sich offenbar auf seine Arbeit in Berlin konzentrieren und von Bundesämtern zurücktreten.

Berlin - Er werde nach dem Urnengang am 17. September von seinem Amt als Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium zurücktreten, sagte Pflüger. Außerdem lege er sein Bundestagsmandat nieder. Für den Fall einer CDU-Niederlage kündigte er an, Fraktionschef und damit Oppositionsführer im Parlament werden zu wollen.

Er habe sich in "einem langen Prozess" zu diesem Schritt entschlossen, begründete Pflüger seine Entscheidung. Bisher hatte er die Aufgabe der Posten und die Übernahme des Fraktionsvorsitzes im Falle einer Wahlniederlage strikt abgelehnt. Er argumentierte bisher, als Mitglied der Bundesregierung könne er mehr für Berlin erreichen.

Überraschende Kehrtwende Pflügers

Auf den Landesvorsitz der Partei will Pflüger dagegen verzichten. Er halte es für richtig, die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen, unterstrich der 51-Jährige. CDU-Landeschef Ingo Schmitt begrüßte die Entscheidung Pflügers, die von der Partei äußerst positiv bewertet werde.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist nach Pflügers Angaben am Mittwoch über die Pläne informiert worden. Sie halte seine Entscheidung für richtig und habe ihm ihre Unterstützung zugesagt, unterstrich der Spitzenkandidat.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bezeichnete die Ankündigung seines Herausforderers als "letzte Verzweiflungstat". Es sei schon eine überraschende Wende, nachdem Pflüger mit verschiedenen Argumenten monatelang erklärt habe, warum er nicht Fraktionschef werden könne. Wowereits Einschätzung zufolge sind die Pläne "auch wenig glaubwürdig", da Pflüger erst nach der Wahl seine Ämter aufgeben wolle. Nach Auffassung des SPD-Politikers ist die Ankündigung, nur Fraktionschef werden zu wollen, den Landesvorsitz aber nicht zu übernehmen, "halbherzig". (tso/ddp)

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