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Wildschweine in einem Waldgebiet im Stadtbezirk Tegel in Berlin.

© Gregor Fischer/dpa

CDU und FDP fordern: Mehr Jäger und weniger Wildschweine

Mehr Stadtjäger beschäftigen und eine unkomplizierte Bejagung zu zulassen. Auch der Einsatz der Antibabypille soll geprüft werden. So fordert es die FDP und CDU.

Von Ronja Ringelstein

Beim Thema Wildschweine ist die Stadt gespalten. Die Fraktionen der CDU und FDP sehen in der Vermehrung der wilden Tiere eine Bedrohung, die Koalition und die AfD empfinden das Thema als weniger drängend. Der Senat tue bereits viel, hieß es am Donnerstag in der Plenardebatte.

Die Fraktionen der CDU und FDP hatten die Lage der Wildschweine mit zwei getrennt gestellten Anträgen auf die Tagesordnung gesetzt, in denen sie den Senat aufforderten, „Mittel zu ergreifen, um die Beeinträchtigungen, denen die Berliner durch Wildschweine ausgesetzt sind, so weit wie möglich zu beseitigen“, so der CDU-Antrag. Die FDP forderte, „mehr Stadtjäger als bisher zu beschäftigen und den Weg für eine unkompliziertere Bejagung zu ebnen“.

Denn: Wildschweine hätten sich im Berliner Stadtgebiet inzwischen fest etabliert und verursachen jährlich erhebliche Schäden an privatem und öffentlichem Eigentum. Mehr Jäger in der Stadt, seien also die Lösung. Auch der Einsatz von Antibabypillen solle geprüft werden.

Schon im Umweltausschuss im Februar war die Skepsis der Koalition sowie der AfD hierzu deutlich geworden. Im Parlament wurden die Vorstöße von FDP und CDU nun abgewiesen und beide Anträge abgelehnt. Der Sprecher für Tierschutz der Linken, Michael Efler, hatte darauf hingewiesen, dass zum Bestand keine verlässlichen Zahlen oder Schätzungen vorlägen, sodass ein deutlicher Anstieg der Wildschweine gar nicht belegt sei. Efler hatte auch in Frage gestellt, ob sich die Population mit einer stärkeren Bejagung kontrollieren lasse, da sie auch den entgegengesetzten Effekt haben könnte und zu einer stärkeren Verteilung und Vermehrung führen. Die Ausweitung der Stadtjagd in Wohnsiedlungen, Grünanlagen und auf Friedhöfen nannte er ein „Spiel mit dem Feuer“. Ein Fütterungsverbot, stellte Efler klar, bestehe außerdem bereits. Es müsse nur besser durchgesetzt werden.

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