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Berlin: CDU wirft Wowereit Rohheit vor

Streit um Grußwort für Fetisch-Straßenfest

Der Ärger um das Grußwort des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit zum Leder und Fetisch-Straßenfest „Folsom Europe“ geht weiter. CDU-Generalsekretär Frank Henkel erklärte, das Schreiben sei unvereinbar mit dem Amt des Regierenden Bürgermeisters. Wowereit hatte im Programmheft für das Fest, das am ersten Septemberwochenende stattfinden soll, geschrieben: „Wir sind stolz darauf, dass sich Menschen unterschiedlicher Herkunft und Vorlieben in unsere Stadt wohlfühlen und gemeinsam feiern.“

Henkel hingegen forderte Wowereit am Dienstag auf, sich von gewalttätigen Sexpraktiken zu distanzieren, denen im Flugblatt für das Straßenfest gehuldigt werde. Außerdem gehöre zu den Hauptsponsoren ein Anbieter pornographischer Inhalte im Internet. CDU-Fraktionschef Nicolas Zimmer hielt Wowereit vor, er verteidige nicht die Liberalität im Umgang mit Mindernheiten, sondern gegenüber Brutalität und Verrohung im zwischenmenschlichen Umgang. Dagege verteidigte SPD-Fraktionschef Michael Müller Wowereit.

Senatssprecher Michael Donnermeyer bekräftigte am Dienstag, die Angelegeneheit sei genau geprüft worden. Die Szene, die vom „Folsom-Europe-Fest“ angesprochen werde, gehöre zu Berlin. Davon abgesehen, habe sich auch die Industrie- und Handelskammer positiv über das Ereignis geäußert.

Die Berlin Tourismus Marketing (BTM) kann die Kritik an Wowereit auch nicht nachvollziehen. Sprecherin Natascha Kompatzki wies darauf hin, dass man im Ausland sogar Werbung für die Veranstaltung mache. Berlin sei seit über hundert Jahren ein Zentrum der Homosexuellen-Bewegung und habe sich einen hervorragenden Ruf als weltoffene und toleranten Stadt erworben. In San Francisco sei „die Folsom Street Fair“ seit zwanzig Jahren ein erfolgreiches Straßenfest. Wowereits Grußwort sei in Anbetracht von 10000 zu erwartenden Teilnehmern „völlig in Ordnung“. Tsp

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