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Berlin: Chaos bei der Bahn wegen kaputter Leitung Komplettausfall zwischen Ostkreuz und Ostbahnhof

Der Bahnverkehr durch die Stadt ist am Mittwoch einmal mehr im Chaos versunken: Den ganzen Nachmittag lang standen auf der Stadtbahn zwischen Ostbahnhof und Ostkreuz alle Räder still. Betroffen waren sowohl die S-Bahn als auch Regional- und Fernzüge, so dass viele tausend Reisende festsaßen.

Der Bahnverkehr durch die Stadt ist am Mittwoch einmal mehr im Chaos versunken: Den ganzen Nachmittag lang standen auf der Stadtbahn zwischen Ostbahnhof und Ostkreuz alle Räder still. Betroffen waren sowohl die S-Bahn als auch Regional- und Fernzüge, so dass viele tausend Reisende festsaßen.

Gegen 13.15 Uhr war zwischen dem Bahnhof Warschauer Straße und der Modersohnbrücke ein Bagger mit seinem Arm in ein Tragseil geraten, an dem die Oberleitungen befestigt sind. Daraufhin sackten die Leitungen herunter. Weil das Tragseil die gesamte Bahntrasse quer überspannt, waren auch die Gleise der parallelen S-Bahn blockiert.

Zu allem Überfluss passierte gerade der Regionalexpress RE 2 auf dem Weg von Cottbus nach Wismar die Stelle und blieb mit kaputtem Stromabnehmer in dem Kabelsalat hängen. Nach gut einer Stunde konnten die Passagiere den Zug verlassen, während ringsum die Reparaturen anliefen.

Auf den Bahnhöfen entlang der Stadtbahntrasse herrschte zu dieser Zeit bereits riesiges Gedränge. Per Durchsage und im Internet wurden die Fahrgäste um „weiträumige Umfahrung“ gebeten, etwa über den Ring und die U 5, die vom Alexanderplatz nach Lichtenberg fährt. Doch damit ließ sich die Sperrung des Bereichs nicht annähernd ausgleichen, in dem sonst die S-Bahn-Linien S 5, S 7 und S 75 – die S 3 fehlt zurzeit baubedingt – nachmittags etwa einen Dreiminutentakt bilden. Und auf den Nachbargleisen fehlten die vier Regionallinien, darunter die beiden zum Flughafen Schönefeld und der RE 1, die am stärksten nachgefragte Linie der gesamten Region.

Einige Regionalzüge leitete die Bahn über Gesundbrunnen und Lichtenberg um, andere fuhren nur auf Teilstrecken. Fernzüge aus dem Ruhrgebiet wurden soweit wie möglich durch Tiefgeschoss des Hauptbahnhofs und Nord-Süd-Tunnel gelotst, die ICEs nach Köln und Koblenz starteten bereits mit mehr als einer Stunde Verspätung in Berlin.

Bei der BVG hieß es am Nachmittag, die U 5 sei zwar sehr voll, aber könne den Andrang noch bewältigen. Bei Bedarf könnten Züge aber rasch verlängert werden. Eine BVG-Sprecherin vermutete, dass das schöne Wetter das Chaos etwas gelindert habe, weil manche Kunden aufs Fahrrad umgestiegen seien und andere den vorerst letzten warmen Nachmittag draußen verbrächten.

Immerhin in der Sonne standen auch die mehreren hundert Menschen, die nach 16 Uhr vor dem Ostbahnhof mehr als 20 Minuten vergeblich auf den Schienenersatzverkehr warteten. Die Ersatzbusse waren ihnen bei einer der sporadischen Durchsagen in Aussicht gestellt worden. Ein Bahnmitarbeiter wusste von insgesamt fünf Bussen, aber nichts von deren Verbleib. Einem Passagier mit Fahrziel Warschauer Straße empfahl er einen Spaziergang: „Das geht auf jeden Fall am schnellsten.“

Viele von denen, die aus der Innenstadt kamen, waren ohnehin schon am Alexanderplatz aus der völlig überfüllten Bahn gestiegen, die dann am Ostbahnhof endete. Kurz vor 17 Uhr waren zumindest die S-Bahn-Gleise wieder frei. Die Fernbahnstrecke blieb länger gesperrt. Christoph Henrichs / Stefan Jacobs

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