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Schöner krank sein. Die neuen Krankenzimmer sollen mit Sitzbänken in Holzoptik, größeren Fenstern und grünen Farbakzenten ausgestattet werden.

© Charité

Charité: Neue Betten im alten Haus

In einem Jahr ist der Turm der Charité saniert – mit weißer Fassade und einigen Komfort-Zimmern.

Es ist das Wahrzeichen der Charité, das Bettenhochhaus mit seiner einst braunen Fassade. Seit Januar 2014 wird es kernsaniert. Die Fassade glänzt mittlerweile silbergrau und ist energetisch auf dem neusten Stand. „Wenn es eröffnet, wird das Bettenhochhaus das modernste Klinikgebäude Europas sein“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Charité Karl Max Einhäupl. Danach soll der ebenfalls sanierungsbedürftige Campus Benjamin Franklin in Steglitz modernisiert werden.

Die Charité liegt mit ihren Bauarbeiten weiterhin im Zeit- und Kostenplan. 202,5 Millionen Euro kostet das Bauprojekt den Senat. Während der Bauzeit sind die Patienten im Interimsbau „Charité Campus-Klinik“ mit 339 Betten untergebracht. Wenn die Baumaßnahmen Ende 2016 fertiggestellt sind, sollen die Patienten in das Bettenhochhaus umziehen. Wie der Interimsbau Charité Campus-Klinik dann genutzt wird, dazu möchte sich die Klinikleitung noch nicht äußern.

Bis zur Inbetriebnahme muss aber noch der gesamte Innenausbau des Hochhauses bewältigt werden. 600 Patientenbetten sowie 30 bis 40 Betten auf der „Komfort-Station“ sollen den Patienten danach im modernisierten Bettenhochhaus zur Verfügung stehen. Anstelle von Vierbettzimmern wird es vor allem Ein- und Zweibettzimmer sowie wenige Dreibettzimmer geben.

Zwar wirbt die Charité auch mit dem höheren Komfort auf den Zimmern. Aber der Vorher-Nachher-Effekt bleibt auf den ersten Blick aus. Ja, die Patienten sollen künftig am Bett ein Multimediagerät zum Fernsehen, Radiohören und zum Surfen nutzen können. Die Fenster sind größer, ja, aber eine Sitzbank in Holzoptik am Fenster und grüne Farbakzente an der Wand machen aus einem Krankenhaus noch kein Hotel. Das Badezimmer ist schwellenlos, ja, aber in einem Krankenhaus erwartet man Barrierefreiheit.

Wer jetzt meint, noch mehr Komfort geht nicht, sei auf die „Komfort-Station“ im 20. Obergeschoss verwiesen. Diese richtet sich insbesondere an internationale Patienten. „Wir haben ein großes Interesse, als Uni-Klinikum international wahrgenommen zu werden“, sagt Einhäupl. Die medizinische Behandlung sei auf dieser Station jedoch gleich, so Einhäupl. Lediglich die Ausstattung sei noch komfortabler als auf den restlichen Stationen. Ob im 20. Stockwerk dann goldene Farbakzente die Wände schmücken, kann nur spekuliert werden.

Direkt neben dem Bettenhaus, in der Philippstraße, entsteht außerdem der Neubau für den zentralen OP, die Intensivmedizin und die Rettungsstelle. Die Grundsteinlegung war im Herbst 2014, der Rohbau steht inzwischen.

Die Luisenstraße bleibt wegen der Bauarbeiten an der Verbindungsbrücke zwischen Bettenhochhaus und dem Nachbargebäude noch bis Ende September teilgesperrt. Damit Busse der BVG die Straße passieren können, soll die Durchfahrtshöhe der Brücke angehoben werden.

Das 21-stöckige Klinikgebäude ist 1982 eröffnet und seither nie grundlegend saniert worden.

Jana Scholz

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