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Charité: Tarifverhandlungen erneut abgebrochen

Auch die dritte Verhandlungsrunde blieb ohne Ergebnis. Der Marburger Bund warf dem Charité-Vorstand vor, insbesondere bei den Gehältern für die 2200 Ärzte immer noch kein konstruktives Angebot vorgelegt zu haben.

Berlin - Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und der Vorstand des Berliner Universitätsklinikums Charité haben die dritte Runde der Tarifverhandlungen abgebrochen. Der Unmut der Mediziner über die erfolglosen Verhandlungen wachse von Tag zu Tag, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Lutz Hammerschlag. Dem Charité-Vorstand müsse klar sein, "dass unsere Geduld begrenzt ist".

Um ein Scheitern der Verhandlungen zu vermeiden, einigten sich die Gesprächspartner nach Gewerkschaftsangaben auf die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, die bis zur nächsten Verhandlungsrunde Ende März Kompromissvorschläge vorlegen soll. Hammerschlag bezeichnete die Einigungschancen als schwierig, aber nicht unmöglich. Die bisherigen Vergütungsvorstellungen des Charité-Vorstandes blieben weit hinter dem bundesweiten Tarifabschluss des Marburger Bundes mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) zurück, der seit November 2006 gilt.

Der Marburger Bund verhandelt für die Universitätsärzte separat mit dem Charité-Vorstand, weil Berlin nicht mehr zur TdL gehört. Seit April vergangenen Jahres gilt ein vorläufiger Vorschalt-Tarifvertrag. Mit der Vereinbarung war im Frühjahr 2006 in letzter Minute ein mit großer Mehrheit beschlossener Ärztestreik an Europas größter Universitätsklinik abgewendet worden. (tso/ddp)

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