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Berlin: Charlottenburg: AG City verlor Geld durch Spekulationen

In einer dreistündigen Sonder-Versammlung der Arbeitsgemeinschaft City hat der Vorstand des Händlervereins am Donnerstagabend versucht, den Verdacht der persönlichen Bereichung auszuräumen. Laut Teilnehmern gab es teilweise heftigen Streit um die kritischen Fragen, die zwei AG-City-Mitglieder zuvor in einem Rundbrief gestellt hatten.

In einer dreistündigen Sonder-Versammlung der Arbeitsgemeinschaft City hat der Vorstand des Händlervereins am Donnerstagabend versucht, den Verdacht der persönlichen Bereichung auszuräumen. Laut Teilnehmern gab es teilweise heftigen Streit um die kritischen Fragen, die zwei AG-City-Mitglieder zuvor in einem Rundbrief gestellt hatten. Die Verfasser seien als "Stänkerer" bezeichnet worden. Die Anwesenheit von Journalisten hatte der Vorstand nicht zugelassen. Von den 160 Mitgliedern nahmen rund 70 teil.

Es ging zum einen um dubiose Spekulationsgeschäfte der Tochterfirma City Dienst GmbH, die Feste organisiert und früher Parkhäuser betrieb. Die AG City hat ein Anwaltsbüro eingeschaltet, um den Untreueverdacht gegen einen Ex-Geschäftsführer zu klären. Mitte der 90er Jahre sollen russische Wertpapiere an- und später verkauft worden sein. Aus Vorstandsangaben vom Donnerstag ergebe sich ein Gesamtverlust von etwa 190 000 Mark, sagte gestern der Stadtrundfahrten-Unternehmer Tommy Erbe. Er hatte den Rundbrief mit verfasst.

Rechtfertigen musste sich auch der AG-City-Vorsitzende Peter Hosemann. Obwohl er sein Amt ehrenamtlich ausübt, war er im Vorjahr auch bezahlter Geschäftsführer. Der Vorstand hatte ihn dazu nach dem Weggang von Geschäftsführerin Manuela Remus-Woelffling ernannt. Wie die Mitglieder nun erfuhren, erhielt Hosemann sechs Monate lang je 10 000 Mark und drei weitere Monate lang je 5000 Mark. Dafür habe er bis zu 60 Stunden pro Woche gearbeitet, argumentierte gestern die City-Managerin des Vereins, Cornelia Priess. Kassen- und Rechnungsprüfer hätten nichts beanstandet. Hinsichtlich der Wertpapiergeschäfte habe der Vorstand zugegeben, dass "die Mitglieder früher hätten informiert werden sollen".

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