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Charlottenburg: Architektenverein will Deutschlandhalle retten

Experten fordern Sanierung statt Abriss – und eine bessere Nutzung des Gebäudes.

Der Architekten- und Ingenieur-Verein (AIV) zu Berlin hat sich gegen den Abriss der Deutschlandhalle ausgesprochen. Bevor die Halle abgerissen und möglicherweise ein neues Messe- und Ausweichgebäude für Kongresse während der ICC-Sanierung errichtet werde, solle es zunächst eine seriöse Kosten-Nutzung-Rechnung geben. „Aus ökonomischer Sicht müsste erst der Beweis erbracht werden, dass Abriss und Neubau für weniger Geld zu haben sind als die Restaurierung und der Umbau der Deutschlandhalle“, sagte Uwe Hameyer, Vorstandsmitglied des AIV zu Berlin.

Unwirtschaftlich sei die Deutschlandhalle allein deshalb, weil sie nicht richtig genutzt werde, kritisierte Hameyer. In einem Architektenwettbewerb für einen Messebau solle auch die Deutschlandhalle eine Chance haben. Aus fachlicher Sicht könne der Architekten- und Ingenieur-Verein nicht verstehen, dass die Nutzung des Gebäudes wegen der Mängel im Dachbereich bis zum 30. April begrenzt sei. Bauarbeiten sollten schnell beginnen, die in den Nachkriegsjahren eingezogene Stahlbetondecke könnte, wie ursprünglich, durch eine Stahlkonstruktion ersetzt werden.

Der Bedarf an weiteren Hallenflächen für Messen wäre mit flexiblen Ebenen innerhalb einer sanierten Deutschlandhalle zu decken. Außerdem habe selbst der Landesdenkmalrat im vergangenen Oktober gegen den Abriss der Halle votiert, hieß es.

Wie berichtet, will der Senat die Deutschlandhalle, in der bis Ende April noch Eissport betrieben wird, möglichst noch im Laufe dieses Jahres abreißen. Bis zur Fertigstellung einer neuen Eissporthalle im Jahr 2011 an der Glockenturmstraße wird nach einer Übergangslösung gesucht. C. v. L.

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