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Berlin: Charlottenburg-Wilmersdorf: Die D-Mark wird noch groß geschrieben

Wie verwirrend Preise in Euro statt D-Mark derzeit sein können, hat Wirtschaftsstadtrat Klaus-Dieter Gröhler selbst erlebt. Ihm gefiel ein Gebrauchtwagen, auf dem Schild des Händlers stand groß "30 000".

Wie verwirrend Preise in Euro statt D-Mark derzeit sein können, hat Wirtschaftsstadtrat Klaus-Dieter Gröhler selbst erlebt. Ihm gefiel ein Gebrauchtwagen, auf dem Schild des Händlers stand groß "30 000". Erst beim Näherkommen merkte der CDU-Politiker enttäuscht, dass es der Preis in der künftigen Währung war - in Mark gerechnet, sollte der Wagen also fast doppelt so viel kosten. Der Markbetrag stand mit auf dem Schild, aber kleiner gedruckt. Diese Praxis hat, wie berichtet, schon oft zu Irrtümern geführt. Vom Bundeswirtschaftsministerium wird sie aber sogar empfohlen, um die Verbraucher an den Euro zu gewöhnen.

Zum Thema Online Spezial: Der Euro kommt - Infos zur Währungsumstellung Gestern nun stellte Gröhler eine Überprüfung von Preisauszeichnungen im Bezirk vor. Dafür hatte ein Handelsklassen-Kontrolleur 700 Waren in zehn Supermärkten und vier Drogerien gekauft. Sein Fazit: "Niemand haut die Kunden übers Ohr." Kein Händler setzte auf übermäßig große Euro-Angaben und versteckte D-Mark-Summen. Die meisten Läden berücksichtigten den Euro nicht einmal. Dazu werden sie auch erst nach dem Jahreswechsel verpflichtet sein. Die alleinige Auspreisung in Euro wird am 1. Januar 2002 zulässig, wie Gröhler betonte. Nur bei langfristig angelegter Werbung wie Reise- und Möbelhauskatalogen sei der D-Mark-Preis schon verzichtbar. In Läden seien Umrechnungs-Tabellen dagegen "nicht zumutbar".

Das Wirtschaftsamt sprach einige Verwarnungen wegen anderer Probleme aus. "60 Prozent der Läden zeichnen eher schlampig aus." 86mal fehlte die Grundpreis-Auszeichnung (die Preisangabe pro Kilogramm oder Liter). Für 18 Produkte fand sich nirgends eine Preisangabe. 16mal standen auf den Schildern andere Summen als auf den Quittungen. Böswilligkeit vermutet die Behörde aber nicht, denn in neun Fällen zahlten die Kunden dadurch weniger.

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