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Berlin: Charlottenburger Ausstellung wird zur Pilgerstätte für Plüsch- und Pelzfreunde

Der Hauptmann von Köpenick steht hinter einem Eisbären. Links über ihm im Regal lugen kleine goldene Zacken aus einer weißen Umhüllung.

Der Hauptmann von Köpenick steht hinter einem Eisbären. Links über ihm im Regal lugen kleine goldene Zacken aus einer weißen Umhüllung. "Das ist ein Berliner Bär", sagt Florentine Bredow, "nur der darf eine Krone tragen". Entstanden ist die Kreation, nachdem Christo vor vier Jahren den Reichstag verhüllt hatte. Jetzt zählt sie zu den Besonderheiten des Teddy-Museum hoch über den Dächern Berlins.

Seit drei Jahren ist die Sammlung in der siebten Etage eines schmucklosen Neubaus am Kurfürstendamm untergebracht. Gegründet hat Florentine Bredow ihr Museum bereits 1986 - als erstes seiner Art, wie sie stolz betont. Ihre Leidenschaft für Plüschtiere reiche zurück bis in die Kindheit, erzählt die 50-jährige Kunsthistorikerin. Inzwischen nennt sie Teddys in allen Formen, Farben, Größen und Materialien ihr eigen. Rund 5000 von ihnen sind in der 140 Quadratmeter großen Wohnung zu sehen, aber "jede Menge" warten noch in einem Depot.

Dieses Schicksal teilt auch das mit 3,20 Metern größte Exemplar, das in den niedrigen Räumen keinen Platz gefunden hätte. Ganz im Gegensatz zu seinem Gegenstück: Der drei Zentimeter große gehäkelte Winzling aus dem Jahr 1903 ruht hinter Glas. Er ist zugleich der "Veteran", der Sammlung, denn Teddys gibt es erst seit Beginn dieses Jahrhunderts. Der Name gehe auf den US-amerikanischen Präsidenten Theodore "Teddy" Roosevelt zurück, der eine legendäre Leidenschaft für lebendige Bären hegte, erzählt Florentine Bredow. Sie zeigt ihre jüngste Errungenschaft: ein kleiner Teddy im Stoffkleidchen. Spezialisiert sei sie jedoch auf Exemplare aus den Jahren 1910 bis 1920, erklärt sie und öffnet einen Schrank, in dem sich Kostbarkeiten verbergen: eine Gruppe von Steiff-Teddys aus Mohair, deren Wert bei bis zu 40 000 Mark pro Stück liegt. Daneben gibt es eine riesige Zahl von Kuriositäten. Karl Lagerfeld und Michael Schumacher sind ebenso als Teddys verewigt wie Napoleon und John Wayne - letzterer mit Cowboyhut und Revolver.Teddy-Museum, Kurfürstendamm 147, Charlottenburg, Mittwoch bis Freitag 15 bis 18 Uhr.

Teddy-Museum[Charlottenb], Kurfürstendamm 147[Charlottenb]

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