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Berlin: Checkpoint-Buden müssen weg Mauermuseum pachtet

die Fläche ab Januar 2004

Die umstrittenen Buden am Checkpoint Charlie werden, wie es aussieht, bis zum 1. Januar 2004 verschwinden. Dann wird die „Arbeitsgemeinschaft 13. August“, die auch das CheckpointCharlie-Museum betreibt, das Gelände pachten und es auf eine „dem historischen Ort angemessene Weise“ gestalten. So hat das Alexandra Hildebrandt von der Arbeitsgemeinschaft formuliert. Sie sagte, dass sie und ihr Mann Rainer Hildebrandt vor kurzem einen Pachtvertrag für das ehemalige Grenzgelände in Mitte unterschrieben haben. Er trete am 1. Januar in Kraft.

Das Grundstück gehört eigentlich der „Checkpoint Charlie KG“, die sich jedoch seit April im Insolvenzverfahren befindet. Seitdem ist für das Gelände ein von einer Bank eingesetzter Zwangsverwalter zuständig. Dieser habe mit der Arbeitsgemeinschaft den Pachtvertrag geschlossen.

Was die Arbeitsgemeinschaft mit dem Gelände konkret vorhat, wollte Frau Hildebrandt gestern nicht sagen. Es gäbe jedoch schon Pläne. Möglich sei eine Freiluftausstellung, wie es sie zwischen 1990 und 1992 schon einmal gab; Exponate wie Panzersperren, Mauerstücke und einen Grenzpfahl habe ihr Museum zur Genüge.

Sehr undurchsichtig wird die Angelegenheit, wenn man Abraham Rosenthal fragt, den Geschäftsführer der „Idealwert AG“. Dies ist die Immobiliengesellschaft, die von der „Checkpoint Charlie KG“ (Geschäftsführer: ebenfalls Abraham Rosenthal) das Gelände gemietet und an die Budengesellschaft „DeLeiKa“ wiederum vermietet hat. Rosenthal sagt, der Mietvertrag bestehe noch und ende nicht am 31. Dezember. Daher könne es auch keinen gültigen Pachtvertrag mit der „Arbeitsgemeinschaft 13. August“ geben.

Allerdings gibt es ja den Zwangsverwalter – und der kann durchaus über das Grundstück verfügen. Die Museumsbetreiber haben ihm ein lukrativeres Mietangebot gemacht, als es die Budenbetreiber können, von nunmehr 25000 Euro im Monat ist die Rede. Das Geld könne man durch Sponsoren aufbringen, sagt Alexandra Hildebrandt.

Die „Arbeitsgemeinschaft 13. August“ hat sich schon lange gegen die Buden am Checkpoint ausgesprochen, vor Gericht ist sie jedoch im Juni gescheitert. dae/obs

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