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Chefsache Tempelhof: Verlierer: Event-Veranstalter muss Hangar 2 verlassen

Die Veranstaltungshalle Hangar 2 muss der Modemesse "Bread and Butter" weichen. Das Event Center wurde von Klaus Wowereit vor vollendete Tatsachen gestellt.

Nach der Schließung des Flughafens Tempelhof hatte sich Andreas Grunszky, Gründer der dortigen Veranstaltungshalle Hangar 2, zunächst noch optimistisch gezeigt: „Hangar 2 bleibt!“, verkündete er im November. Doch nun hat er vom Land Berlin die Kündigung zum Jahresende erhalten. Das „Event Center“ soll der Modemesse „Bread and Butter“ weichen, die für zwei Monate pro Jahr alle Hangars nutzen wird. Der Mietvertrag mit der Modemesse, maßgeblich vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) initiiert, stellt das Event Center vor vollendete Tatsachen.

Seit 1999 finden Galas, Konzerte, Messen, Tagungen, Produktpräsentationen, Pressekonferenzen sowie Film- und Fernsehproduktionen im 4200 Quadratmeter großen Hangar und 20 Nebenräumen statt. Bis 2010 wollte Grunszky für sieben bis acht Millionen Euro den benachbarten Hangar 1 übernehmen und Wände am Rollfeld durch eine Glasfassade ersetzen. Noch im Herbst habe ihm die Berliner Immobilienmanagement GmbH (Bim) als Vermieter signalisiert, dass „alles gut wird“, sagt der Chef. Eigentlich begrüße er die Ansiedlung der Modemesse – zumal diese vereinbar mit seinem Betrieb sei.

Das Event Center arbeitet wirtschaftlich, das bescheinigt ein Gutachten der ghh Consult, einer Unternehmensberatung für den Tagungs- und Kongressmarkt. 2007 gab es 63 Veranstaltungen mit 73.000 Gästen aus aller Welt. Dies habe zu mehr als 110 000 Hotelübernachtungen und Steuereinnahmen von 1,2 Millionen Euro geführt, heißt es. 2009 sichere Hangar 2 indirekt mehr als 1000 Arbeitsplätze in Berlin. Und bis 2011 würden sich die Zahlen mehr als verdoppeln, falls Hangar 1 hinzukäme. Bleibe es aber bei der Kündigung, drohe seiner Firma die Insolvenz, sagt Grunszky. In Kürze will er sich mit Vertretern der Bim und der Wirtschaftsverwaltung treffen. Dass der Senat angeblich fünf Millionen Euro für den Umbau von sieben Hangars einplant, erstaunt ihn als Fachmann: „Für diese Summe geht das nie und nimmer.“ (CD)

Informationen im Internet: www.hangar2.de

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