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Christiane F.: Sohn bleibt vorerst in betreuter Wohngruppe

Ein Rückfall in den Drogensumpf, ein kurzzeitiger Wohnsitz in Amsterdam, psychische Probleme - um den Zustand von Christiane F. und den Wahrheitsgehalt aus der Gerüchteküche wird derzeit viel spekuliert. Tatsache ist, dass der Buchautorin das Sorgerecht für ihren Sohn entzogen worden ist. Bis das Jugendamt entschieden hat, ob der 12-jährige Junge bei seiner Großmutter leben kann, muss er noch in einer betreuten Wohngruppe bleiben.

Der Sohn der offenbar rückfällig gewordenen Drogenabhängigen Christiane F. muss noch einige Wochen in einer betreuten Wohngruppe in Potsdam Mittelmark leben. Das Jugendamt des Landkreises prüfe, ob das zwölf Jahre alte Kind bei der Großmutter und deren Lebensgefährten leben könne, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes am Dienstag in Belzig. Die Untersuchung werde einige Zeit in Anspruch nehmen.

Christiane F. war vor rund 30 Jahren mit ihrer erschütternden Geschichte über die Kinder vom Bahnhof Zoo in Berlin bekanntgeworden. Damals war der Teenager heroinabhängig und ging auf den Kinderstrich. Seit 1995 ist die heute 46-Jährige in Teltow gemeldet. Vor zwei Monaten entzog das Jugendamt der Frau den Sohn.

Erziehungspflicht nicht nachgekommen

Die Kreissprecherin begründete den Schritt damit, dass Christiane F. ihrer Erziehungspflicht nicht nachgekommen sei. Das Jugendamt habe sich seit ihrem Zuzug um Christiane F. und ihren Sohn gekümmert. Trotz psychischer Probleme der Frau war etliche Jahre kein Eingreifen nötig.

Doch im Frühjahr nahm Christiane F. ihren Sohn plötzlich aus der Schule und zog mit ihm sowie ihrem damaligen Lebensgefährten nach Amsterdam. Dort soll sie rückfällig geworden sein. In Behördenkreises hieß es, der Ex-Freund habe einen schlechten Einfluss auf die psychisch labile Frau ausgeübt und sei hauptverantwortlich für den Rückfall.

Als Mutter und Sohn später in Wuppertal aufgegriffen wurden, entzog das Jugendamt Christiane F. das Aufenthaltsbestimmungsrecht für den Jungen. Das Kind wohnt jetzt in einer betreuten Wohngruppe in Potsdam-Mittelmark. Christiane F. darf ihn besuchen. Zuletzt war sie am vergangenen Donnerstag beim Jugendamt. Zuvor war sie jedoch lange nicht erreichbar gewesen. Immer wieder verschwinde Christiane F. für mehrere Tage, sagte die Kreissprecherin. Sie sei aber weiterhin in Teltow gemeldet. (pb/ddp)

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