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Christoph Meyer: Spott fürs Staatliche

Er ist der Wahlkampf-Underdog. Er muss ums politische Überleben bangen. Den FDP-Frontmann Christoph Meyer peilt nicht mal die CDU als potenziellen Partner an.

Vielleicht wirkt der Landes- und Fraktionschef der Liberalen deshalb so anders als die anderen, so prinzipienbewusst und spitz in einem Wahlkämpfchen ohne Gegensätze. In den sieben Minütchen, die er hatte, argumentierte Meyer für das Konkurrenprinzip bei der S-Bahn – nur ein „Monopolunternehmen“ wie die Bahn könne einen Betrieb, von keiner Konkurrenz bedrängt, derart „kaputtoptimieren“, wie das mit der S-Bahn geschehen sei.

Er spottete über den in Berlin flächendeckend verbreiteten Glauben, dass alles Staatliche besser wäre als das Private. 60 Prozent Staatsquote seien fast Sozialismus, sagte er. Bei der Bildung vom Kindergarten bis zu den Schulen zeige sich, wohin das führe. Privatisierte Kindergärten, ein Sprachtest für Dreijährige, zwei Jahre Kitapflicht bei Deutschlernbedarf, Schulen mit maximaler Eigenverantwortung, Studiengebühren, ein öffentlicher Dienst auf Diät: das will die FDP.

Nur bei der Darstellung des eigenen Wahlziels geht Meyer weg vom Prinzipiellen und argumentiert taktisch: Die fünf, sechs, sieben Prozent für die Liberalen sollen vor allem etwas verhindern: „Für die Stadt wäre es am wichtigsten, wenn Rot-Rot drei verhindert wird“, sagt der FDP-Spitzenkandidat.

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