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Dringend benötigt: Blutspenden. Nach wissenschaftlicher Überprüfung sollen nun auch Beschränkungen für Homosexuelle gelockert werden.

© Christian Charisius/dpa

Coronavirus-Krise in Berlin: Rotes Kreuz bittet um Blutspenden

In der Coronavirus-Pandemie spenden weniger Berliner ihr Blut, die Reserven sind knapp. Wegen der Schulschließungen fehlt auch ein Ort für die Blutspende.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ruft gesunde Menschen ab 18 Jahren dazu auf, weiterhin Blut zu spenden. Alle sieben Sekunden brauche ein Patient in Deutschland eine Bluttransfusion, erklärte der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost in Berlin. Präparate aus Spenderblut könnten vielfach Leben retten.

„In den vergangenen zwei Wochen haben wir auf einzelnen Terminen einen Spenderrückgang von bis zu 20 Prozent registriert“, sagte Sprecherin Kerstin Schweiger noch am Montag. Neben dem Coronavirus spielten hier aber auch die Grippe und Urlaubsreisen eine Rolle.

Inzwischen sind dem Blutspende-Aufruf schon viele Berliner gefolgt – das DRK hofft, dass die Nachfrage anhält. Die Spenderbereitschaft müsse weiter hoch bleiben, heißt es vom Roten Kreuz. Denn sonst wäre die Patientenversorgung innerhalb kurzer Zeit nicht mehr lückenlos abgesichert.

Es sei wichtig, dass gerade jetzt in einer Frühphase der Coronavirus-Ausbreitung verstärkt gespendet werde, wo die Durchseuchung noch auf Einzelfälle beschränkt sei, um einen Vorrat anlegen zu können, sagte der medizinische Geschäftsführer Torsten Tonn am Montag. Dann könnten Patienten weiterhin sicher mit Blutpräparaten in Therapie und Notfallversorgung behandelt werden.

Spendewillige würden gebeten, sich kurzfristig im Internet oder über die kostenfreie Hotline 0800/1194911 zu informieren, ob der infrage kommende Termin stattfinden könne oder ob es Alternativen gebe.

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Zudem bittet das Rote Kreuz Berliner und Brandenburger dringend, freie Räume für Blutspendetermine zu melden. Die Schließung von Schulen, Kitas und anderen Einrichtungen wegen des Coronavirus führt beim Blutspendedienst des DRK zu weniger Spendemöglichkeiten. „Lang geplante Blutspendetermine müssen kurzfristig abgesagt werden und das hat wiederum Folgen für die Versorgung mit Blutkonserven“, so das DRK.

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Laut Sprecherin Kerstin Schweiger sammelt der Blutspendedienst des DRK in Berlin und Brandenburg zu 90 Prozent sonst viele Blutkonserven bei mobilen Einsätzen in Schulen, Kitas, Seniorenheimen oder auch Behörden. „Diese Möglichkeiten brechen uns jetzt nach und nach weg“, sagte Schweiger.

Auch ein passendes Gebäude fehlt dem DRK

Das DRK hofft dringend auf Angebote von Vermietern oder Gebäudeinhabern, bei denen der Blutspendedienst Gerätschaften aufstellen und Blutspenden unter allen Sicherheitsaspekten abnehmen kann. Mit einem neuen Blutspende-Hotspot am Institut für Transfusionsmedizin (Hindenburgdamm 30a, nahe Rathaus Steglitz) soll der Rückgang der Einsätze der mobilen Teams an Schulen, Kitas oder Fitnesscentern abgefedert werden. Weitere Hotspots seien in Planung.

Das DRK ist bei Blutspenden der größte Anbieter in Deutschland. Viele Kliniken haben eigene Blutspendedienste. Es gibt auch private Anbieter. Nach Angaben des DRK werden jährlich üblicherweise etwa 112 Millionen Blutspenden weltweit benötigt. Mit einer Blutspende könne bis zu drei Schwerkranken oder Verletzten geholfen werden. In Deutschland sichere das DRK 75 Prozent der notwendigen Blutversorgung. Das entspreche etwa drei Millionen Spenden im Jahr. (mit epd/dpa)

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