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Auf dem Trockenen. In Vorfreude auf den Ostsee wurde schon mal ein kleines Holzschiff aufgestellt. Foto: Patrick Pleul/dpa

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Cottbusser Ostsee: Klage gegen Flutung

Die Stadt Frankfurt (Oder) und ihre Wassergesellschaft klagen gegen die Flutung der Kohlegrube. Sie fürchten eine steigenden Sulfatbelastung des Trinkwassers.

Der Cottbuser Ostsee in einem ehemaligen Braunkohletagebau in Brandenburg beschäftigt nun auch die Justiz. Zum Schutz der Trinkwasserversorgung von Frankfurt (Oder) klagen die Stadt und ihre Wassergesellschaft gegen die Mitte April erteilte Genehmigung zur Flutung der Kohlegrube, teilte die Stadtverwaltung in Frankfurt (Oder) mit. Die Stadt befürchtet eine steigende Sulfatbelastung ihres Trinkwassers infolge der Flutung. Ziel der am Montag beim Verwaltungsgericht Cottbus eingereichten Klage sei, notwendige Investitionen zur Sicherung einer gefahrlosen Trinkwasserversorgung der Stadt verursachergerecht durchzusetzen.

Der rund 1.900 Hektar große Cottbuser Ostsee im früheren Tagebau Cottbus-Nord soll bis 2030 entstehen. Die Flutung wurde am 12. April gestartet – im Beisein von Ministerpräsident Dietmar Woidke. Zwei Wochen später wurde die Flutung wegen Trockenheit und Niedrigwasser in der Spree wieder gestoppt. Der Ostsee soll überwiegend mit Wasser aus der Spree geflutet werden.

Das Trinkwasser von Frankfurt (Oder) und den umliegenden Gemeinden werde vor allem aus versickertem Spreewasser gewonnen, hieß es bei der Frankfurter Stadtverwaltung weiter. Der Grenzwert für Sulfat liege laut Trinkwasserverordnung bei 250 Milligramm pro Liter. Durch die Flutung des Ostsees entstehe nun eine neue Eintragsquelle für Sulfat, die die „ohnehin bereits unakzeptabel hohe Sulfatbelastung der Spree weiter verstärken“ werde. Der spätere See werde mit einer genehmigten Sulfatkonzentration von bis zu 620 Milligramm pro Liter deutlich über der bisherigen Konzentration in der Spree liegen.

Die Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft FWA versorgt den Angaben zufolge 65.000 Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt und der umliegenden Gemeinden mit Trinkwasser nahezu ausschließlich über ein Wasserwerk in Briesen. Um dauerhaft sicher Trinkwasser zu liefern, das den Grenzwert nicht überschreitet, habe der Aufsichtsrat der FWA die Geschäftsführung im März 2019 beauftragt, mit dem Bau des Wasserwerkes in Müllrose und dessen Anschluss an die Trinkwasserversorgung von Frankfurt (Oder) zu beginnen, hieß es weiter. Die Kosten dafür sollen nach Vorstellung der Stadt und ihrer Wassergesellschaft der öffentliche Bergbausanierungsträger LMBV und der Energiekonzern Leag tragen, hieß es bei der FWA. (epd)

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