zum Hauptinhalt

Berlin: Das „Band des Bundes“ soll länger werden

Bauausschuss des Bundestages diskutiert über Platzbedarf. Weiterbau der Bibliothek wird erwogen

Wie geht es weiter mit dem „Band des Bundes“? Am Mittwoch hat der Bau- und Verkehrsausschuss des Bundestages einem Antrag aller Fraktionen zugestimmt, der in erster Linie ein Auftrag an die eigene Verwaltung darstellt. Sie soll festlegen, wie hoch der Platzbedarf für das Parlament noch ist. Davon hängt ab, ob am Nordufer der Spree zwischen Luisenstraße und dem Stadtbahnviadukt noch Flächen für Bundestag und Bundesregierung bereitgehalten werden müssen oder nicht. Das ist bislang der Fall – das „Band des Bundes“, so hatten es sich seine Schöpfer Axel Schultes und Charlotte Frank einst vorgestellt, sollte über die Luisenstraße bis zum Bahnhof Friedrichstraße erweitert werden.

Das „Band des Bundes“ zu vollenden, fordert der Berliner CDU-Abgeordnete Günter Nooke. Er verlangt von der Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge- Reyer (SPD), sich verstärkt für das Regierungsviertel einzusetzen. Ihre Verwaltung gab den Ball zurück – zunächst sei der Bundestag selbst gefordert. Unabhängig vom Ergebnis der Analyse über den zusätzlichen Platzbedarf des Parlaments beurteilt Franziska Eichstädt-Bohlig, die für die Bündnisgrünen im Bundestag sitzt, die Chancen für einen Weiterbau des Bandes über die Luisenstraße hinaus eher schlecht: „Ich glaube, es ist absolut unrealistisch, das Band allein um der Gestaltung willen zu vervollständigen.“

Anders sieht es beim Weiterbau des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses aus. „Das wünscht sich vor allem die Verwaltung“, sagt Eichstädt-Bohlig. Den Neubau, der im Dezember 2003 eröffnet wurde, würde Architekt Stephan Braunfels gerne um zwei Höfe vergrößern und den Haupteingang an die Luisenstraße legen. 80 Millionen Euro würde der Anbau kosten. Das Konzept ist unstrittig, doch Franziska Eichstädt-Bohlig glaubt derzeit nicht an eine baldige Umsetzung: „Ich sehe nicht, wer derzeit dafür Geld locker macht.“ Stattdessen wird zunächst Rasen eingesät.

Zur Startseite