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Berlin: Das Bier direkt aus dem Bottich im Saal

Die Konkurrenz zwischen Restaurants in landschaftlich schöner Lage ist in Brandenburg nirgendwo so groß wie im Spreewald. Da ist die Nähe zum Wasser oder einer Abfahrtsstelle der Spreewaldkähne nichts Besonderes mehr.

Die Konkurrenz zwischen Restaurants in landschaftlich schöner Lage ist in Brandenburg nirgendwo so groß wie im Spreewald. Da ist die Nähe zum Wasser oder einer Abfahrtsstelle der Spreewaldkähne nichts Besonderes mehr. Zusätzliche Ideen sind also gefragt, um auch Gäste aus weiter entfernten Gegenden gezielt anzulocken. Das Ehepaar Anja und Torsten Römer hat sich für eine Privatbrauerei im Landgasthof "Zum grünen Strand der Spree" in Schlepzig entschieden. Der Ort befindet sich im Unterspreewald, also in dem näher an Berlin liegenden Teil der Lagunenlandschaft.

1788 hatte der damalige Wirt des Gasthofes das Brenn-, Brau- und Schankrecht erhalten. Ob und wie lange hier tatsächlich Bier gebraut wurde, ist nicht bekannt. Jedenfalls knüpften die neuen Wirtsleute vor zwei Jahren an die alte Tradition an und stellten zwei kupferblitzende Bottiche für 3000 Hektoliter in der angrenzenden ehemaligen Scheune auf. Seitdem gehören vier Spreewälder Biere zum Angebot, wobei das naturtrübe Spreewälder Zwickel beim Besuch besonders schmeckte. Braumeister Jürgen Prien macht aus seiner Kunst kein Geheimnis und bietet Führungen und Verkostungen an. 150 bis 200 Gäste finden allein in der Scheune Platz. Außerdem hat der Landgasthof noch ein Restaurant und einen Festsaal für bis zu 100 Personen. Als ausgesprochen nachahmenswert empfiehlt sich der Biergarten: Holzstühle und -tische, Schatten spendende Bäume und ein Untergrund aus Holzscheiben. 25 Zimmer und Suiten können für Übernachtungen ab 110 Mark gebucht werden. Die Ausleihe von Fahrrädern und Paddelbooten ist ebenso möglich wie Kahnfahrten mit Kaffee und Kuchen oder Rotwein und Käse und frisch gezapftem Bier. Etwas irritierend sind nur die Sperrschilder an der Kahnabfahrtsstelle direkt vor dem Haus. Die Gemeinde setzte diese durch, um den eigenen Hafen besser auszulasten. Doch die Wirtsleute weisen schon den richtigen Weg zu ihrem Kahnfährmann.

Das Preisniveau für Speisen und Getränke liegt über dem Spreewälder Durchschnitt. 40 Mark kostet beispielsweise das Menu aus Sorbischer Hochzeitssuppe, gedämpftem Zander und Wels sowie Quarkmousse mit Obstsalat auf Erdbeerquark. Etwas teurer sind die Varianten mit gebratener Poulardenbrust oder Wildgulasch. Für das Brauhaus werden ein kleines und großes Buffet mit typischer und herzhafter Spreewälder Kost angeboten.

Zwischen Mitte Oktober und Anfang April werden die Gäste sonnabends durch die Veranstaltungen "Klassik & Schlemmen" oder "Jazz im Brauhaus" nach Schlepzig gelockt.Aus der Reihe "Tisch und Theke".

Landgasthof "Zum grünen Strand der Spree", 15910 Schlepzig, Dorfstraße 53, Tel. 035472/6620, täglich ab 12 Uhr geöffnet. Zu erreichen über die Autobahn Berlin-Dresden bis Ausfahrt Halbe/Teupitz, von dort weiter in Richtung Märkisch Buchholz und Groß Wasserburg. Bahnreisende nutzen den Bahnhof Lübben und den zweimal täglich verkehrenden Bus oder legen die 11 Kilometer mit dem Taxi oder Fahrrad zurück.

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