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Berlin: Das Dach liegt auf der Straße

Wie Familie B. aus Kreuzberg den Sturm erlebte – und wie Freunde prompt halfen

Es ist acht Uhr abends. Markus B. sitzt im Büro und telefoniert mit seiner Frau. Da kracht es am anderen Ende der Leitung. „Hier fliegt was großes Schwarzes vorbei“, sagt Imke B. In ihrer Wohnung in der Katzbachstraße in Kreuzberg hat der Sturm gerade das Dach abgedeckt. Das „große Schwarze“ ist ein riesiges Stück Dachpappe. Große Teile des Dachs krachen auf die Straße und beschädigen parkende Autos. Ein Schornstein stürzt ein. Polizei und Feuerwehr rücken an und sperren die Straße. Markus B. – er ist Architekt – ruft einen befreundeten Zimmermann an. Der lädt mit ein paar Kollegen ein paar Bohlen in seinen Kleinlaster und rast nach Kreuzberg. Die Wohnung seines Freundes B. liegt im vierten Stock. Wasser könnte durchsickern. Die Zimmermänner schleppen die Bohlen aufs abgedeckte Dach. Sie legen Planen aus und beschweren sie mit den kantigen Hölzern. Die beiden kleinen Kinder der Familie B. schlafen tief und fest in der Wohnung darunter. Der Sturm ist vorbei. In den Viktoriapark gegenüber kehrt das Leben zurück. Aus einem Gitarrenverstärker dringt schon der Blues.

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