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Berlin: Das Denkmal steht dem U-Bahnbau im Weg

Mitte steht zu Marx und Engels. Der Bezirk will das Denkmal gegenüber dem Palast der Republik auf Dauer an diesem Standort erhalten.

Mitte steht zu Marx und Engels. Der Bezirk will das Denkmal gegenüber dem Palast der Republik auf Dauer an diesem Standort erhalten. Für die Jahre des U-Bahn-Baus allerdings müssen die beiden Philosophen ihren Platz räumen. Baustadtrat Thomas Flierl (PDS) schlug gestern vor, das Denkmal und die Edelmetall-Stelen in dieser Zeit an der Spandauer oder der Karl-Liebknecht-Straße aufzustellen. Über die Art und Weise will der Bezirk nun mit den Künstlern sprechen.

Verärgert ist Flierl über die Senatsbauverwaltung, die nahezu das gesamte Marx-Engels-Forum für den Erdaushub des Tunnels in Beschlag nehmen will. Zudem soll vom Forum aus die Schildvortriebsmaschine für die Tunnelröhren in den Untergrund gelassen werden.

Vor kurzem hatte es in der Senatsbehörde noch geheißen, dass Marx und Engels auch während der Bauzeit zu besichtigen seien. "Dann gucken die beiden gegen einen Bauzaun", ärgert sich Flierl. Das sei dem Denkmal nicht angemessen. Der Bezirk schlägt nun vor, den "Maulwurf" vom Schlossplatz aus zu versenken und den Aushub vom Spreekanal aus zu verfrachten.

Wie berichtet, will der Senat während des Baus der umstrittenen U-Bahn-Linie 5 mehrere größere Flächen entlang der Trasse für die Baustellenlogistik nutzen. Auch der gerade mit Rasen ausgelegte Schlossplatz ist in den Senatsplänen fast vollständig Lagerfläche für Bagger und Geräte. Auch vor dem Roten Rathaus sowie an zwei Stellen an der Straße Unter den Linden werden Zäune über sechs Jahre hinweg das Stadtbild verschandeln. Der längste Teil der Strecke wird unsichtbar per Schildvortrieb gebohrt, an den Bahnhöfen gibt es zum Teil große offene Gruben. Als Bauzeit sind die Jahre 2002 bis 2008 vorgesehen.

Das Marx-Engels-Forum war 1986 in der heutigen Form eröffnet worden. Die überlebensgroßen Marx und Engels schuf der Bildhauer Ludwig Engelhard, zu der Erinnerung an die kommunistische Idee gehören auch zwei Bronze-Reliefs von Margret Mirdell und die Marmorwand vonm Werner Stötzer.

Wenn die U-Bahn wie geplant entsteht, sollen die Teile des Ensembles "lapidar", also dicht nebeneinander, aufgestellt und mit Erklärungstafeln versehen werden. Auch das "Planwerk Innenstadt" zur Verdichtung der City sieht auf dem Forum keine Bebauung vor. Eine spätere Neugestaltung des Parks hält Mittes Baustadtrat dann für durchaus vorstellbar.

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