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Berlin: Das große Funkeln DIE WELTGRÖSSTE FLUNDER IMPULSE FÜRS FEST SAUGEN, SCHRAUBEN, HÄMMERN

Bis zur Eröffnung der Internationalen Funkausstellung haben die Helfer noch jede Menge zu tun. Zur Not wird auch nachts gearbeitet

Noch ist die Internationale Funkausstellung (Ifa) eine Baustelle: Bei Toshiba stapelten sich am Mittwoch die Kartonberge, bei Panasonic sah es dagegen schon fast perfekt aus. Messetechniker wuselten sich noch durch den Kabelsalat, um die letzten elektrischen Anschlüsse zusammenzubasteln. Bei Sony gab sich eine Mitarbeiterin gelassen: Bis zur Ifa-Eröffnung am Freitag um 10 Uhr werde „wie immer“ alles fertig sein. „Zur Not wird die Nacht hindurch gearbeitet.“

Bei früheren Funkausstellungen hat die Messeleitung auch schon erlebt, dass „an Ständen noch gehämmert wurde, während schon der Minister seinen Rundgang machte“. Das kommt aber nur selten vor. Viele Aussteller haben sich zehn Tage Zeit für den Aufbau genommen. Aber nicht alle lassen sich währenddessen in die Karten schauen. Bei Philips und Samsung zum Beispiel weist das Sicherheitspersonal jeden Neugierigen ab, der keinen speziellen Ausweis der Firmen hat. Wenig erfreut war auch ein Thomson-Manager über zwei Fremde, an deren Hemden Mitarbeiterschilder von Sony baumelten. „Müssen Sie jetzt schon gucken kommen?“, fragte er irritiert. Die Besucher waren aber keine Industriespione, sondern Reporter, die gerade aus der streng bewachten Halle des Konkurrenten kamen.

Am Funkturm sind seit sechs Tagen Pyrotechniker einer Berliner Firma am Werk, um ein großes Feuerwerk zur langen Ifa-Nacht vorzubereiten. Am Freitag um 22.45 Uhr soll das stählerne Wahrzeichen funkeln und Feuer sprühen, dazu gibt es Musik. Zuvor läuft ein vierstündiges Unterhaltungsprogramm auf der Bühne im Sommergarten.

Das Verpflegungsproblem haben die Helfer auf dem Messegelände unterschiedlich gelöst. An vielen Ständen stehen mitgebrachte Einkaufstüten mit Flaschen und Snacks. Beliebt sind aber auch der Leberkäse und die Weißwürste aus dem kleinen Biergarten im Flur zwischen zwei Hallen.

Gerade noch rechtzeitig zur Ifa hat der südkoreanische Hersteller LG den weltweit größten Plasmafernseher mit einer Bildschirmdiagonalen von 1,80 Meter fertiggestellt. Am Mittwoch wurde das Gerät, dessen Preis noch nicht feststeht, erstmals vorgeführt. Den vollen Sehgenuss mit gestochen scharfen Bildern bekommt man allerdings nur mit hochauflösendem Fernsehen (HDTV) – das es in Europa noch nicht gibt.

Als „Impulsgeber für das Weihnachtsgeschäft“, aber auch als Treffpunkt für Fachbesucher schätzt Panasonic (Halle 5.2) die Messe. Die Verkürzung auf sechs Tage sei richtig, heißt es: „Das bindet nicht so viele unserer Vertriebsleute.“ Die Japaner stellen ihren zweiten DVD-Recorder mit eingebauter Festplatte vor. Video-Bearbeitungen gelingen damit deutlich leichter als mit DVD-Recordern ohne Festplatte.

Schon bei der Vorbereitung ist die Funkausstellung international: Viele der Messebauer und Standgestalter kommen aus Holland oder Italien, und zahlreiche Technikexperten der Aussteller sind aus Asien angereist. Allein aus China präsentieren sich 243 Firmen. Gearbeitet wird in den Messehallen jetzt rund um die Uhr – wenn auch nicht an jedem Stand. Bei vielen Firmen läuft der Aufbau seit der vorigen Woche. Insgesamt sind für die sechstägige Ifa rund 16 000 Menschen tätig. Bis jetzt haben sich 3000 Journalisten akkreditiert; die Messe Berlin rechnet in den kommenden Tagen mit bis zu 8000 Reportern aus 90 Ländern. Groß geschrieben wird der Schutz vor Diebstählen. Philips zum Beispiel sichert die Millionenwerte in seiner Halle mit einer Videoüberwachung. Sony hat sein Areal derzeit noch mit Absperrgittern umzäunt. Fotos: Thilo Rückeis

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