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Berlin: Das Hertha-BSC-Zentrum am Olympiastadion wird vom Land Berlin mit 9,5 Millionen gefördert

Der Senat ist bereit, für ein Hertha-BSC-Zentrum am Olympiastadion einen finanziellen Beitrag zu leisten. Für die Herrichtung von drei Trainingsplätzen will das Land Berlin 9,5 Millionen Mark zahlen.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Der Senat ist bereit, für ein Hertha-BSC-Zentrum am Olympiastadion einen finanziellen Beitrag zu leisten. Für die Herrichtung von drei Trainingsplätzen will das Land Berlin 9,5 Millionen Mark zahlen. Schul- und Sportsenator Klaus Böger (SPD) bringt heute eine entsprechende Senatsvorlage auf den Weg. Böger legte aber gestern Wert auf die Feststellung, dass der Senat kein Geld für die sonstigen Baupläne des Fußballvereins ausgeben werde. Hertha plant ein großzügiges Trainings- und Vereinszentrum mit Restaurant, Fan-Shop, Sportmuseum, Rehabilitationszentrum und Fußball-Internat. Das Thema war vor kurzem in einer Runde beim Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) besprochen worden.

Im Ergebnis wird der Verein die Möglichkeit erhalten, ein solches repräsentatives Zentrum zu errichten. Einerseits werden ihm - zur Pacht und Miete - Flächen und Räume auf dem Gelände außerhalb des Olympiastadions überlassen, die er bebauen darf. Andererseits will der Senat für die 9,5 Millionen Mark drei Nebenplätze rekonstruieren, die in der Olympiabewerbung als Aufwärmplätze vorgesehen waren. Sie wären nach Angaben aus der Sportverwaltung auch für eine Leichtathletik-WM, eine Fußball-WM oder das ISTAF notwendig. Hertha soll diese Plätze für seine Amateurmannschaften nutzen dürfen. Bei Großveranstaltungen wären sie aber freizumachen.

Den Löwenanteil der 9,5 Millionen, genau sechs Millionen Mark, stellt die Bauverwaltung des Senats in vier Jahresraten zur Verfügung. Dies bestätigte gestern die Sprecherin der Verwaltung, Petra Reetz. Begründet wird dies offenbar damit, dass die Plätze ursprünglich zum Sanierungskomplex des Stadions zählten, allerdings nicht im Angebot der Walter Bau AG enthalten waren. Das Bauunternehmen Walter Bau soll das Olympiastadion umbauen und betreiben. Die restlichen 3,5 Millionen will die Sportverwaltung aus ihrem eigenen Etat besorgen und durch Einsparungen erwirtschaften, die sie ab 2004 erwartet: jährlich drei Milionen Mark durch verringerte Betriebskosten und durch Mieteinnahmen von Seiten Herthas in Höhe von 800 000 Mark.

Das geplante "Home of Hertha" wurde in den Verhandlungen mit der Walter Bau AG "von vornherein ausgeklammert", betonte Sprecherin Reetz. Der SPD-Fraktionsvorsitzende und Finanzexperte Klaus Wowereit mahnte gestern allerdings Haushaltsdisziplin an. Sollte ein Senator gegenüber Hertha BSC vertragliche Verpflichtungen eingegangen sein, die Geld kosten, habe er dies ohne Rückendeckung durch das Parlament getan. Der Hauptausschuss müsse dem erst zustimmen. Im Hauptausschuss war schon am vergangenen Mittwoch nach schriftlichen Abreden gefragt worden, die über die Verträge mit Walter Bau hinausgingen. "Aber uns wurde nichts vorgelegt."

Axel Rabbach, sportpolitischer Sprecher der CDU, kennt die Verabredung des Senats mit Hertha BSC auch nur gerüchteweise. Ursprünglich sei über ein "Tauschgeschäft" geredet worden: Das Land Berlin sei bereit, die Sanierung der genannten Plätze zu bezahlen. Im Gegenzug wurde klargestellt, dass eine öffentliche Finanzierung des neuen Hertha-Zentrums nicht in Frage komme. Politisch wird das "Home for Hertha" von beiden Koalitionsfraktionen ausdrücklich unterstützt.Mehr zum Thema unter: www.meinberlin.de/Olympiastadion

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