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Berlin: Das Leiden, das Leben, der Tod

Kirchenführer sahen vorab Gibsons Film „Die Passion Christi“

Der Stellvertreter des Papstes in Berlin, Nuntius Erwin Ender, hat wenig Zeit, ins Kino zu gehen. Am Donnerstagabend aber hat er sie sich genommen. Zusammen mit 50 anderen katholischen und evangelischen Kirchenoberen ist er ins „Colosseum“ in Prenzlauer Berg gekommen, wo Mel Gibsons „Die Passion Christi“ vor dem regulären Start am 18. März vorab gezeigt wurde. Der Film schildert die letzten 24 Stunden im Leben Jesus’, und er ist umstritten – wegen seiner drastischen Gewaltszenen und angeblich antisemitischer Tendenzen. „Der Film ist unmenschlich, wie alles Leid unmenschlich ist“, sagte der Nuntius nach der Vorstellung. Aber Leiden gehöre zum Leben dazu, und der Film habe diesen Widerspruch „menschlich – unmenschlich“ gut zugespitzt. Wolfgang Huber, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland und Bischof von Berlin, wollte sich nach dem Film nicht über seine Eindrücke äußern, sondern erst einmal eine Nacht darüber schlafen. Dann aber will er seine Stellungnahme an alle Superintendenten schicken. Hubers Stellvertreter KarlHeinz Lütcke jedenfalls hat sich über den Film geärgert: „Je länger die Darstellung dauerte, umso mehr habe ich die Botschaft vermisst.“ (Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der morgigen Ausgabe.)

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