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Berlin: Das Scheitern der Ampel: Die PDS ist vom Abbruch der Gespräche überrascht, fühlt sich aber bestätigt

Bei der PDS hörte man gestern (noch) keine Jubelschreie und kein Sektkorken-Geknalle. Irgendwie waren die Genossen doch überrascht, dass die Verhandlungen über die Ampelkoalition so schnell abgebrochen wurden, obwohl man - natürlich - davon ausgegangen war, dass eine Ampel keine große Überlebensdauer gehabt hätte.

Bei der PDS hörte man gestern (noch) keine Jubelschreie und kein Sektkorken-Geknalle. Irgendwie waren die Genossen doch überrascht, dass die Verhandlungen über die Ampelkoalition so schnell abgebrochen wurden, obwohl man - natürlich - davon ausgegangen war, dass eine Ampel keine große Überlebensdauer gehabt hätte. Gesprächen mit der SPD steht man offen gegenüber und lässt konkrete Forderungen tunlichst außen vor. Die PDS weiß, dass sie nach jahrelanger Ausgrenzung erst Ende der neunziger Jahre als Oppositionskraft wahrgenommen wurde. Jetzt steht schon eventuell der Sprung in eine rot-rote Regierung an. Einige Genossen geben vorsichtig zu bedenken, dass man noch nie Koalitionsverhandlungen geführt habe und es einer klaren Verhandlungsstrategie bedarf. Die taktischen Bälle werden sich wohl genau die drei gegenseitig zuwerfen, die sich am Dienstag auch sofort zusammensetzten, nachdem die Koalitionsverhandlungen für nahezu gescheitert erklärt worden waren: der Landesvorsitzende Stefan Liebich, Fraktionschef Harald Wolf und der zurzeit auf Bundes- und Landesebene agierende Gregor Gysi. Von einigen jungen Genossen war gestern übrigens Bedauern zu hören, dass sich die Grünen schon gegen Rot-Rot-Grün ausgesprochen haben. Immerhin habe man in der gemeinsamen Opposition ja doch Gemeinsamkeiten entdecken können. Die Ex-SED-Mitglieder jedoch, die zirka zwei Drittel der PDS-Fraktion ausmachen, sehen ein rot-rotes Projekt mit äußerster Skepsis.

sib

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