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Berlin: Das Wasser fließt zurück zu Neptun Schon Friedrich II. hatte Probleme mit der Grotte

Potsdam - An seiner Neptungrotte fand Friedrich II. wohl kaum viel Vergnügen.

Potsdam - An seiner Neptungrotte fand Friedrich II. wohl kaum viel Vergnügen. Ein Wassergott ohne Wasser? Geht doch nicht, aber so war es. Zwischen 1751 bis 1757 wurde die von seinem Baumeister Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff entworfene Anlage errichtet. Havelwasser sollte munter über die kaskadenförmig platzierten Muschelschalen plätschern, aber die Technik wollte nicht so wie der König und sein Architekt. Erst unter Friedrich Wilhelm IV., knapp ein Jahrhundert später, gelang das wasserspielerische Kunststück, dank der neuen Dampfmaschinenkraft im Pumpenhaus an der Neustädter Havelbucht. Das Haus findet sich noch heute dort und lässt unwissende Potsdambesucher immer wieder nach dieser vermeintlichen Moschee fragen, die mitten in der Landeshauptstadt steht.

Wasser fließt allerdings schon lange keines mehr in der Neptungrotte im Park zu Sanssouci, aber wie berichtet, soll sich das ändern. Denn auch die Rekonstruktion des Wasserspiels gehört zum umfangreichen, 3,5 Millionen Euro teuren und bis Ende 2017 angelegten Projekt, das dank einer Millionenspende von Günter Jauch sowie Zuwendungen der AG Potsdamer Schlössernacht und des Mäzens Gerhard Elsner möglich wird.

Die Grotte war die letzte Arbeit Knobelsdorffs für den Park Sanssouci und wurde erst nach seinem Tod vollendet. Der Figurenschmuck mit Meeresgott, der schon 1997/98 abgenommen wurde und restauriert zurückkehren soll, stammt von Bildhauer Johann Peter Benkert. Die Grotte gilt als ein besonders gelungenes Beispiel für die Verbindung von Architektur und Natur im 18. Jahrhundert. ac

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