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Am Samstag finden noch einmal zahlreiche Veranstaltungen zum Gedenken des Kriegsendes vor 70 Jahren statt.

© Maurizio Gambarini/dpa

Das Wochenende wird voll: Halleluja Berlin, alle wollen dahin

Am 1. Mai war viel los in der Stadt? Von wegen. An diesem Wochenende geht gar nichts mehr. Alles läuft, radelt, demonstriert und gedenkt. Auto? Guter Witz! BVG? Im Stau. S-Bahn? Hüstel!  Der Überblick zum jährlichen Frühsommer-Irrsinn.

An diesem Samstag streikt die S-Bahn noch einmal, bevor am Sonntag endlich die Züge wieder rollen. Doch auch die Busse und Straßenbahnen der BVG werden Probleme haben, ihre Fahrgäste durch die Stadt zu kutschieren. Auch für Radler, Autofahrer und Fußgänger wird es nicht leicht am Wochenende in Berlin. Mehr als 30 Demonstrationen sind angemeldet, dazu kommen Gedenkveranstaltungen zum 70. Jahrestag der Befreiung und zahlreiche Feste.

FÜR RADLER

Was: Ruhe? Die gibt’s nicht mal auf dem Tempelhofer Feld. Da hat der Musiker und Sportler Joey Kelly einiges vor: Im Rahmen der Pegasus-Aktion „Ich fahr mit Herz“ will er heute einen Weltrekord aufstellen. Auf dem Tempelhofer Feld soll die längste Fahrradschlange der Welt entstehen. Jeder kann mitmachen; ab 10 Uhr.

Wo: Tempelhofer Feld.

Wie viele: mindestens 1300.

FÜR BIKER

Was: Eine Schlange der anderen Art zieht durch Mitte: Unter dem Motto „Gewalt fährt nicht mit“ tourt ein friedlicher Motorradkorso durch die Stadt.

Wo: Start ist beim TÜV in der Alboinstraße in Schöneberg. Die Strecke führt zum Brandenburger Tor und zurück, von 10 bis 16 Uhr.

Wie viele: 1000.

FÜR DEN FRIEDEN

Was: Friede, Liebe, Harmonie: Für ein friedliches Miteinander werben die Veranstalter der „Friedensfusion“, die vom 8. bis 10. Mai gefeiert wird. Es gibt Musik, viele Reden – rund um die Uhr.

Wo: Innenministerium, Alt-Moabit.

Wie viele: 1000.

FÜR’S ERINNERN

Was: Voll wird es heute den ganzen Tag am sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten. Dort soll an das Ende des Weltkriegs erinnert werden, ab 10 Uhr. Die größte Veranstaltung ist von 14 bis 15.30 Uhr.

Wo: Straße des 17. Juni.

Wie viele: 1000.

FÜR’S GEDENKEN

Was: Und in Treptow? Ja, auch hier finden Gedenkveranstaltungen statt. Unter dem Motto „Befreiung vom Faschismus in der Welt“ wird gedacht. Vielleicht kommen die Nachtwölfe vorbei.

Wo: Ehrenmal im Treptower Park.

Wie viele: 20.

FÜR NOSTALGIKER

Was: Auch die „Kriegsveteranen der Nationalen Volksarmee“ kündigen an, in Treptow Kränze niederzulegen. Laut Polizei liegt bisher keine Anmeldung dafür vor.

Wo: Sowjetisches Ehrenmal.

Wie viele: unbekannt.

FÜR NICHT-NOSTALGIKER

Was: Auf jeden Fall gibt es eine Gegendemonstration. Es ist ein Protest gegen die Aufmarschierenden in alten DDR-Uniformen geplant.

Wo: Auch im Treptower Park.

Wie viele: 20.

FÜR PUTIN-FANS

Was: Wer mehr über die Nachtwölfe wissen will, hier gibt's mehr – oder beim Stadtbummeln die Ohren spitzen: Die Wölfe knattern.

Wo: vermutl. sowjetisches Ehrenmal.

Wie viele: 30.

FÜR PARADEN-FANS

Was: Noch eine Fahrradkette: Anlässlich des Kriegsgedenkens findet von 11.30 bis 22 Uhr eine Parade auf Rädern statt.

Wo: Der Zug zieht von der Frankfurter Allee bis zum deutsch-russischen Museum in Karlshorst.

Wie viele: 50.

FÜR VERIRRTE

Wer: Rechtsradikale Gruppen demonstrieren unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“. Im Internet riefen sie zum „Sturm auf den Reichstag“ auf. Angeblich soll es sich bei einem der beiden Veranstalter um ein Mitglied der rechtsradikalen NPD handeln. 15 bis 20 Uhr.

Wo: Hauptbahnhof.

Wie viele: 1000.

FÜR DEMOKRATEN

Was: Grüne, Linke und ein Bündnis gegen Rassismus rufen zur Gegendemonstration auf. Unter dem Motto „8. und 9. Mai – Tag des Sieges! Rechter und rassistischer Instrumentalisierung entgegenwirken“ sollen sich alle Interessierten versammeln. Ab 14 Uhr.

Wo: Der Zug geht vom Platz der Republik am Reichstag durchs Regierungsviertel bis zum Platz des 18. März.

Wie viele: 500.

FÜR AUSDAUERNDE

Was: Nach den Demonstranten kommen die Sportler. Tausende feuern am Sonntagmorgen dann die Teilnehmer des 25-Kilometer-Laufs an – mit Trommeln, Trillerpfeifen und viel Temperament.

Wo: Charlottenburg, Tiergarten, Mitte.

Wie viele: 11 000.

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