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Datenpanne: Brandenburg will betroffene Bürger informieren

Meldedaten von einer halben Million Menschen lagen monatelang ungeschützt auf einer Internetseite. Abgerufen wurden jedoch nur Daten aus drei Gemeinden, die alle in Brandenburg liegen. Die Datenschutzbeauftragte will nun aufklären - weiß aber gar nicht, ob sie das kann.

Nach der Sicherheitspanne bei kommunalen Meldedaten im Internet sichert die brandenburgische Datenschutzbeauftragte Dagmar Hartge den betroffenen Bürgern Aufklärung zu. Die Bürger würden benachrichtigt, sagte Hartge am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur. "Damit sie wissen, dass ein Zugriff auf ihre Daten erfolgt ist. Wir werden sehen, ob wir das so konkret feststellen können", fügte sie hinzu. Noch am Mittwoch soll mit der Prüfung in den bisher bekannten drei brandenburgischen Kommunen begonnen werden.

"Da es immer Protokolldateien gibt, können wir hoffentlich feststellen, wie viele Zugriffe es gegeben hat, und diese dann auch zuordnen", sagte Hartge. Das sei aber keine hundertprozentige Aussage, dass darüber hinaus nicht mehr passiert sei. "Der Umfang der Sicherheitslücke ist nur schwer einzugrenzen", betonte sie.

Verantwortung liegt bei den Kommunen

Die Hauptverantwortung für die Sicherheitslücke trage die jeweilige Kommunalverwaltung, sagte Hartge weiter. Unerklärlich sei, dass Passfotos einiger Bürger im Internet hätten abgerufen werden können. Zudem wäre es fatal und entgegen gesetzlicher Vorschriften, wenn zur Arbeitserleichterung die Verknüpfung der Passfotos mit wichtigen Meldedaten erfolgt sei. "Man kann sich die Frage stellen, ob es hier Wissenslücken bei den Mitarbeitern in den Kommunen gibt", sagte sie.

Am Montag war bekannt geworden, dass Meldedaten von 500.000 Bürgern über Monate hinweg ungeschützt auf einer Internetseite einsehbar waren. Zwischen März und Juni bestand Zugang zu Adressdaten, Religionszugehörigkeit, in einem Fall auch zu Passbildern. Die dafür nötige Einlogg-Kennung samt Password lagen offen auf der Webseite. Nach Firmenangaben wurden mit dem Zugang Daten von drei der 15 betroffenen Kommunen auch tatsächlich abgerufen. Alle drei Gemeinden befinden sich in Brandenburg: Potsdam, Neuhardenberg und Hennigsdorf. (sf/ddp)

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